Königsberg in Bildern und Visionen

Alfred Partikel, Hafeneinfahrt, Gemälde, um 1930

19.März 2005 bis 07. August 2005

 

Königsberg in Preußen, einst östlichste Großstadt Deutschlands, ist in vielen Teilen heute nur noch eine Erinnerung. Im jetzigen Zentrum der russischen Exklave Kaliningrad blieb wenig von den prägenden Bauwerken, die einst den Charme und die Bedeutung dieses Ortes ausmachten. Schloss und Dom, die ehrwürdige Albertus-Universität und der alte Hafen - 750 Jahre nach der Gründung Königsbergs ruft die Ausstellung "Königsberg in Bildern und Visionen" dem Betrachter durch Kunstwerke aus fünf Jahrhunderten das Bild dieser Stadt vor Augen.

Johann B.Hössel, Blick vom Schloss in die Französische Straße, Kolorierte Radierung 1819

 

Je nach Absicht der Künstler zeigen sie in ihren Werken Ansichten der Stadt oder ihre Visionen von Königsberg. Die Arbeiten des 16. und 17. Jahrhunderts bemühten sich um die Wiedergabe der Strukturen der ganzen alten Stadtanlage mit ihren drei Teilen Altstadt, Kneiphof und Löbenicht. Aus dem 18. Jahrhundert sehen wir eher ereignisbezogene Blätter. Die in einiger Vielfalt erschienenen Ansichten des 19. Jahrhunderts geben schon ein sehr viel detailliertes Bild der im schnellen Wachstum begriffenen Hauptstadt Ostpreußens.

Heinrich Wolff, Das Kneiphöfische Rathaus, Radierung, 1919

 

 

Durch den Siegeszug der Photographie im späteren 19. Jahrhundert sehen sich die bildenden Künstler nicht mehr dem bloßen Abbilden verpflichtet, sondern geben stärker persönliche Schilderungen. Mit der Zerstörung und Unerreichbarkeit der Stadt und des nördlichen Ostpreußen seit 1945 blieb den deutschen Malern nur, Erinnerungen an ihre einstige kulturelle Heimat zu gestalten. Russische Künstler in Kaliningrad versuchten später ihrerseits, in bildnerisch gestalteten Visionen sich der Geschichte ihrer Stadt und ihren Resten zu nähern.

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