30. Mai 2009 bis 16. August 2009
Heimat – für die meisten Menschen ein Ort besonderer Bedeutung. Auch die 1945 geflohenen und vertriebenen Ostpreußen sammelten sich in Vereinen und Verbänden, um sich gegenseitig zu unterstützen und des Verlorenen zu gedenken. Im Großen entstanden so die Ostpreußische Landsmannschaft, ebenso aber auch zahlreiche regionale Gruppen, wie hier beispielhaft die „Kreisgemeinschaft Johannisburg“, nach einem Landkreis im südlichen Ostpreußen benannt. Der Ort, an dem man zusammenkam, wurde bald zur „Heimatstube", ein Stück der alten Heimat, das mit Erinnerungsstücken der Herkunftsregion ausgeschmückt wurde. Überall in der Bundesrepublik entstanden so nach 1949 kleine Heimatmuseen, deren Besonderheit darin lag, dass sie eben fern der Heimat waren.
In der DDR hingegen war ein derartiges öffentliches Gedenken unzulässig. Die Ausstellung gewährte einen Blick auf die Sammlung der einstigen Heimatstube der Kreisgemeinschaft Johannisburg. Sie präsentierte damit ein Stück Erinnerungskultur, mit der die Betroffenen selber ihr Schicksal zu verarbeiten suchten. Sie zeigte zudem, wie Kommunen und Gemeinden Hilfestellung leisteten, etwa, wenn wie hier der Landkreis Flensburg (heute Kreis Schleswig-Flensburg) die Patenschaft für die Johannisburger übernommen hatte.