Sinfonie der Farben

Alexander Kolde: Fauchende Katzen (1959)
Alexander Kolde: Fauchende Katzen (1959)

Der ostpreußische Expressionist Alexander Kolde

 

26. Juni bis 10. Oktober 2010

 

verlängert bis zum 9. Januar 2011

 

Alexander Kolde (1886-1963) kann vielleicht als der exponierteste Moderne des Königsberger Kulturraums um 1920 gelten. In Rastenburg geboren, studierte er in Berlin, München und Königsberg, zeitweise auch bei L. Corinth. Als Gründer des Künst-lerbundes Der Ring genoss Kolde zunächst hohes Ansehen, bis mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten der Expressionist nicht deren Kunstvorstellungen entsprach und ihm Ausstellungen untersagt wurden. Nach der Flucht 1945 lebte Kolde in Flensburg.

 

Bildmaterial für Ihre Berichterstattung finden Sie hier!

 

 

Alexander Kolde, Hohe Düne (1930)
Alexander Kolde, Hohe Düne (1930)
Alexander Kolde, St. Georg in Rastenburg (1955-57)
Alexander Kolde, St. Georg in Rastenburg (1955-57)

Kurzbiographie:

Der Maler Alexander Kolde, geboren 1886 in Neuhaldensleben bei Magdeburg, aufgewachsen in Rastenburg, gehört zu den eigenwilligsten Vertretern der Stilrichtung der deutschen Sezession in Königsberg. Seine Ausbildung bekam er ab 1906 in Berlin, Königsberg, München und schließlich noch 1913 bei Lovis Corinth in Berlin, wo er sich auch niedergelassen hat. Nur eine sehr kurze Zeit der Entwicklung blieb ihm dort, August 1914 wurde er eingezogen. Mit einer schweren Verwundung überstand er den Krieg.

 

Ab 1918 ließ er sich in Königsberg nieder als freischaffende Maler. Hier gehört er zu den führenden und integrierenden Kräften in der Künstlerschaft. Er gründete die Künstlervereinigung „Der Ring“ und leitete einen Interessenverband für seine Berufskollegen, der u. a. gemeinsame Ausstellungen realisierte.

 

Als Maler stand er auf der Schwelle zum Expressionismus und nahm mit seinen farbkräftigen Gemälden in Königsberg immer eine besondere Position ein. Ab 1926 konnte er seine Position in Königsberg festigen und gehörte zu den festen Größen der Künstler in ganz Ostpreußen. 

 

Nach 1933 geriet er wegen seines eigenständigen Malstiles allmählich ins Abseits. 1936 wurde eine Ausstellung seiner Arbeiten kurz vor der Eröffnung verboten. Kolde erhielt zwar kein offizielles Malverbot, wurde jedoch kaltgestellt. 1940 ging er nach Graudenz. 1945 floh er nach Flensburg, wo er sich niederließ. Er knüpfte wie die meisten seiner Schicksalsgenossen an sein nun verlorenes Schaffen vor 1945 wieder an, hatte es aber in der nördlichen Provinz sehr schwer, erneut Fuß zu fassen. Er starb 1963.

 

Als einer der progressivsten Künstler Ostpreußens in der Zwischenkriegszeit war Kolde bislang nur durch seine frühen Grafikzyklen bekannt. Das malerische Werk wird jetzt erst richtig bekannt durch die nun realisierte Ausstellung und parallel erscheinender Publikation. Dank der privaten Initiative der Töchter des Malers in Ver-bindung mit dem Ostpreußischen Landesmuseum wird auch diese Facette ostpreußischer Kunst erst wieder recht sichtbar.

 

Das Buch zur Ausstellung

Berta Alexandrowna Kolde und Katharina Kolde: Alexander Kolde. Meister der Farben

Ca. 110 Seiten, etwa 100 meist farbige Abbildungen; Husum 2010; Preis: 12,95 Euro

 

 

 

 

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