Die Sammlung - Herzstück unseres Museums

Madonna des Königsbergers Heinrich Königswieser (1530-1583), Schüler von Lucas Cranach dem Jüngeren
FritMadonna des Königsbergers Heinrich Königswieser (1530-1583), Schüler von Lucas Cranach dem Jüngeren

Kulturpolitische Bedeutung

Fritz Krauskopf-Das brennende Königsberg August 1944
Fritz Krauskopf-Das brennende Königsberg August 1944

1945 ist Ostpreußen als deutsche Provinz untergegangen; ihre Bewohner waren geflohen, wer blieb, wurde vertrieben. Ihr reiches Kulturerbe ist seither stark gefährdet. Nirgends in einer deutschen Region wurde bei ihrer Eroberung selbst wie auch in den ersten Nachkriegsjahren mehr zerstört als in Ostpreußen. Dies gilt in besonderem Maße für den heute russischen Raum mit dem einstigen Kulturzentrum Königsberg. 

Wenig genug wurde gerettet. Da auch Dialekt und Brauchtum inzwischen praktisch ausgestorben sind, wird wesentlich das dingliche Kulturgut und damit die Sammlung des OL die Erinnerung an die vielhundertjährige Geschichte und Kultur des einstigen Ostpreußens prägen. 

Was sammeln wir?

Eduard Bischoff (1890-1974): "Die drei heiligen Reiter",Öl auf Sperrholz 1948
Eduard Bischoff (1890-1974):  "Die drei heiligen Reiter",Öl auf Sperrholz 1948

Seit Museumsgründung wurde mit privater und öffentlicher Unterstützung eine außerordentlich hochwertige und vielfältige Sammlung von etwa 17.000 Objekten aufgebaut, darunter allein knapp 10.000 Grafiken, 700 Gemälde, 2700 Objekte allgemeiner Kulturgeschichte und 1300  der Naturkunde zuzurechnende.

 

Zur Sammlung gehören bedeutende Kunstwerke ostpreußischer Künstler wie Käthe Kollwitz und Lovis Corinth, ebenso wie Werke der Künstlerkolonie Nidden, zu der das OL die wohl umfassendste Zusammenstellung weltweit verfügt. Historisch aussagestarke Stücke, wertvolles Kunsthandwerk, etwa Königsberger Goldschmiedearbeiten oder barocke Bernsteinpracht ebenso wie Alltagsgegenstände wie ein Fluchtfahrrad.

Fluchtfahrrad - Von der Memel bis Schleswig-Holstein
Fluchtfahrrad - Von der Memelbis Schleswig-Holstein
Käthe Kollwitz (1867-1945): Not, 1.Blatt aus dem Weberzyklus
Käthe Kollwitz (1867-1945): Not, 1.Blatt aus dem Weberzyklus
Lovis Corinth (1858-1925): Der Ohm,ÖlaufLeinwand
Lovis Corinth (1858-1925): Der Ohm,ÖlaufLeinwand
Arwed Seitz (1874-1933): Düne
Arwed Seitz (1874-1933): Düne
Ölporträt der Emilie von Weller, geb. von Wildegans
Ölporträt der Emilie von Weller, geb. von Wildegans
William Voss: Fürst Otto von Bismarck
William Voss: Fürst Otto von Bismarck
Kapitelsaal der Marienburg, Aquatinta
Kapitelsaal der Marienburg, Aquatinta
Historie der Salzburger Exulaten 1732
Historie der Salzburger Exulaten 1732
Napoleon bei der Schlacht von Preußisch-Eylau 1807
Napoleon bei der Schlacht von Preußisch-Eylau 1807
Souvenirglas aus Osterode, 1920er Jahre
Souvenirglas aus Osterode, 1920er Jahre
Eugen Weidenbaum 1908-1983): Am Strand
Eugen Weidenbaum 1908-1983): Am Strand
Heinrich Wolff (1875-1940): Immanuel Kant
Heinrich Wolff (1875-1940): Immanuel Kant
Zinnfiguren zur Schlacht von Tannenberg 1914
Zinnfiguren zur Schlacht von Tannenberg 1914
 
 

Wie sammeln wir?

Ledergebundendes Buch und Silbereinband des 16. Jh aus der St. Barbara Kirche zu Löbenicht. Hier ist der Eigentümer klar: Die Union der Evangelsichen Kirche ist Nachfolgerin der untergegangenen Königsberger Kirche. Die zwei Stücke sind über Jahre in einer kirchlichen Stiftung aufbewahrt worden, dann der EKD übereignet und uns nun als Dauerleihgabe übereignet worden.
Ledergebundendes Buch und Silbereinband des 16. Jh aus der St. Barbara Kirche zu Löbenicht. Hier ist der Eigentümer klar: Die Union der Evangelsichen Kirche ist Nachfolgerin der untergegangenen Königsberger Kirche. Die zwei Stücke sind über Jahre in einer kirchlichen Stiftung aufbewahrt worden, dann der EKD übereignet und uns nun als Dauerleihgabe übereignet worden.

Archivalien, Postkarten und Fotos sind ebenfalls in jeweils einigen Tausend Objekten vorhanden, doch geht der Hauptteil dieser Eingänge satzungsgemäß zum Ostpreußischen Kulturzentrum in Ellingen.

 

Oft sind die Wege ins Museum verworren. Nur selten kann im internationalen Kulturhandel ein Objekt erworben werden. Oft muss aufwendig die Objektgeschichte recherchiert werden. Natürlich muss NS-Raubkunst ausgeschlossen werden; nicht selten sind die Eigentumsverhältnisse unklar, da in den Wirren des Kriegsendes zahlreiche Plünderungen und Zerstörungen intransparente Zugänge bedingen. Da die öffentlichen Körperschaften, aber auch privatrechtliche Vereine und Sitftungen oft nicht mehr existieren, sind zahlreiche Einzelfallprüfungen erforderlich. Kein Wunder, dass das OL Gründungsmitglied im niedersächischen Netzwerk Provenienzforschung ist.

 

Leider haben sich die Mittel für einen gesteuerten Sammlungsausbau in den letzten Jahren dramatisch verringert. Das Museum ist auf Ihre Unterstützung angewiesen. Helfen auch Sie uns, die zentralen Lücken unserer Sammlung zu schließen. Helfen Sie uns!
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Schenkung von zwei Trachthauben Salzburger Exulanten durch den Verein der Salzburger
Schenkung von zwei Trachthauben Salzburger Exulanten durch den Verein der Salzburger

Natürlich ist das Museum auch erste Anlaufstelle für bedrohte Sammlungen von Privatleuten oder Vereinen mit Ostpreußen- oder Deutschbaltenbezug, etwa Heimatstuben. Erfreulicherweise erhält das Museum so wichtige Neuzugänge und kann so das weit verstreute Kulturgut zusammenführen und einer breiten Öffentlichkeit vermitteln.

 

Leider haben sich die Mittel für einen gesteuerten Sammlungsausbau in den letzten Jahren dramatisch verringert. Das Museum ist auf Ihre Unterstützung angewiesen. Helfen auch Sie uns, die zentralen Lücken unserer Sammlung zu schließen. Helfen Sie uns!
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Was machen wir mit der Sammlung?

Neben der Bewahrung und Erforschung der Sammlungsstücke ist die Vermittlungsarbeit durch Ausstellungen und abwechslungsreicher Vermittlungsprojekte unser Hauptanliegen. Selbst in solch bekannten Inszenierungen wie die dramatische Flucht über das Eis können wir daher Authentizität vermitteln durch ausschließlichen Einsatz von Objekten, die tatsächlich alle auf der Flucht waren: Kleidung, Fahrzeuge, Koffer usw. Aber natürlich soll die Sammlung auch unterhaltsam eingesetzt werden.

Inszenierung: Flucht über das zugefrorene Frische Haff
Inszenierung: Flucht über das zugefrorene Frische Haff
Spaß mit Hermann Bracherts Demeter
Spaß mit Hermann Bracherts Demeter

Erfassung und Lagerung

Das dingliche Kulturgut wurde inzwischen nahezu vollständig digital erfasst. Bis vor kurzem wurde dazu das Dokumentationssystem Adlib verwendet. Seit 2009 arbeit das Museum mit First Rumos.

 

Zwecks Bestandssicherung werden die Klimadaten in Ausstellungsräumen und Depot kontinuierlich überwacht. Das Gebäude verfügt über moderne Einbruchs- und Feuermeldetechnik.

Das Depot erstreckt sich über 280 qm. Die Objekte werden in einem professionellen Rollschranksystem gelagert.

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