Ostpreußen: ein Landstrich zwischen Weichsel und Memel mit einer bewegten Geschichte, die mit dem baltischen Volk der Prußen und der Eroberung durch den Deutschen Orden vor 800 Jahren anfing. Hier entstanden der mächtige Deutschordensstaat, 1525 das Herzogtum und 1701 das Königreich Preußen. Mit der Gründung des Deutschen Reiches 1871 war es bis 1945 die östlichste Provinz in Deutschland. Nach dem Zweiten Weltkrieg flohen die Deutschen oder wurden vertrieben und das Land zwischen Polen und der Sowjetunion (ab 1991 Russland und Litauen) aufgeteilt. Im kollektiven Gedächtnis spielt Ostpreußen nicht nur für Deutsche, sondern auch für Polen, Litauer und Russen eine besondere Rolle. Lange Zeit überwog eine einseitige, nationale Geschichtsschreibung, die der politischen Legitimation dienen sollte. Andere kulturelle Einflüsse wurden negiert oder verfälscht.
Seit 1989 ändert sich allmählich der Blick. Man besinnt sich auf die gemeinsamen historischen Wurzeln und ist stolz auf die reiche, multiethnische Kultur und Geschichte. Auch das am 25. August 2018 wiedereröffnete Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg möchte das Erbe Ostpreußens in Zusammenarbeit mit den polnischen, russischen und litauischen Partnern tabulos und unverkrampft entdecken, diskutieren und präsentieren. Inwieweit dies bereits gelungen ist, welche Erfolge erzielt wurden und welche Schwierigkeiten es noch zu meistern gilt, diskutieren wir am 30.08.2018 um 18:30 Uhr mit unseren Gästen: Kornelia Kurowska, Vorsitzende der Stiftung Borussia in Olsztyn/ Allenstein, Angelika Schpiljowa, Direktorin des Stadtmuseums in Sowjetsk/Tilsit, Roza Siksniene, ehemalige Direktorin des Hugo-Scheu-Museums in Silute/Heydekrug (angefragt) und Dr. Joachim Mähnert, Direktor des Ostpreußischen Landesmuseums. Der Autor und Historiker Dr. Andreas Kossert führt in das Thema ein und moderiert die Diskussion.
Kartenreservierung: Tel. 04131-759950 oder info(at)ol-lg.de