Eintritt: 19,- Euro (im Preis enthalten sind Getränke und Gebäck während der Veranstaltung, jedoch kein Mittagessen)
Ort: Historische Kronendiele, Heiligengeiststraße 39-41, 21335 Lüneburg
Der Wolf kommt wieder in Deutschland vor. Alles deutet daraufhin, dass er nach und nach alle geeigneten Lebensräume wieder besiedeln wird, in denen er früher vorkam. Da er vollständig geschützt ist, darf er nicht verfolgt werden. Seiner dauerhaften Rückkehr nach Niedersachsen steht also nichts im Wege.
Doch noch immer existieren alte, unterbewusste und seit Jahrhunderten gepflegte Vorurteile vom "bösen Wolf". Welche Wurzeln sie haben, welche Bedrohungen tatsächlich bestehen können, welche Bedeutung der Wolf wirklich und auch in anderen Kulturen hat, soll aufgezeigt werden, um die intensive Verfolgung des grauen Jägers zu erklären.
Der Wolf kehrt zurück nach Niedersachsen. Erste, einzeln lebende Tiere wurden bereits in der Lüneburger Heide gesichtet. Gerissene Nutztiere wurden von Wolfsexperten als Beute des grauen Jägers und nicht eines wildernden Hundes bestimmt. Jäger und Förster, Schafhalter und Schäfer bereiten sich auf den Heimkehrer vor und suchen nach Wegen, ihn so zu integrieren, dass von ihm keine Bedrohung ausgeht und seine Beute keinen Schaden bedeutet. Der Wolf hat Heimatrecht bei uns und ist ein wichtiger Teil des Ökosystems, auch in der weitgehend vom Menschen gestalteten Kulturlandschaft.
Das Programm des Tagesseminars beginnt mit einem Überblick über die vielseitigen Aspekte der langen Beziehung zwischen Mensch und Wolf. Am Beispiel von Ostpreußen vor 1945 und der Lüneburger Heide soll dargestellt werden, wie der Mensch seinen wilden Konkurrenten erbarmungslos ausrottete. Jäger, Schäfer, Schafhalter, Förster und Wolfsberater aus dem Großbereich Lüneburger Heide werden über ihre Positionen und Vorbereitungen berichten. In der Diskussion soll kein Aspekt verschwiegen werden, der die Debatte um Isegrims Rückkehr beeinflusst.
Kontakt:
Dr. Christoph Hinkelmann, Ostpreußisches Landesmuseum, Ritterstr. 10, 21335 Lüneburg, Tel. 04131-7599519, c.hinkelmann(at)ol-lg.de
Programm
Einleitung und Moderation: Dr. Utz Anhalt, Hannover
Wolfsmenschen und Wolfsängste. Die gemeinsame Geschichte von Mensch und Wolf (Dr. Utz Anhalt, Journalist, Redakteur, Fachbuchautor) (60 min)
Kaffeepause, etwa 11.15 Uhr
Der Wolf in Ostpreußen vor 1945. Dokumentation einer Jahrhunderte langen, einseitigen Ablehnung (Dr. Christoph Hinkelmann, Ostpreußisches Landesmuseum) (20 min)
Zur Geschichte der Heidewölfe. Historisches aus unserer Region (Henry Makowski, Fachbuchautor und Naturschützer) (20 min)
Mittagspause, Beginn etwa 12.30 Uhr, Fortsetzung des Seminars etwa 13.45 Uhr
Was denkt die Jägerschaft zur Rückkehr des Wolfs? (Torsten Broder, Vorsitzender der Jägerschaft Lüneburg) (20 min)
Die Gefährdung der Nutztiere und der Schutz vor Übergriffen (Uwe Martens, Wolfsberater des Vereins Freundeskreis frei lebender Wölfe e.V.) (20 min)
Einsatz von Wolfshunden bei Schafen in der Lüneburger Heide (Andreas Truckenbrodt, Verein Naturschutzpark) (20 min)
Kaffeepause, etwa 15.30 Uhr
Was bedeutet der Wolf für die niedersächsischen Landesforsten? (Martin Tripp, Niedersächsisches Forstamt Sellhorn) (20 min)
Wildparks als Infozentren: Fragen und Ängste von Wildparkbesuchern zum Wolf (Ralf Neumann, Wild- und Abenteuerpark Müden, Wolfsberater des Landes Niedersachsen) (20 min)