Migration – Flucht – Exil
Historische Erfahrungen in Mittel- und Osteuropa im 20. Jahrhundert
Eine Veranstaltung des Nordost-Instituts (IKGN e.V.) gemeinsam mit dem Museum Lüneburg und dem Ostpreußischen Landesmuseum.
Eintritt FREI!
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges sahen sich die Alliierten mit über zehn Millionen Zivilisten konfrontiert, die sich außerhalb ihres Herkunftslandes befanden. Die große Mehrheit waren Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, die sich nichts sehnlicher wünschten, als zu ihren Familien zurückzukehren. Für Hunderttausende von ihnen stellte die Heimkehr allerdings keine gangbare Option dar, etwa weil das soziale Umfeld ausgelöscht worden war oder Repressalien im sowjetischen Herrschaftsbereich erwartet wurden. Diese Menschen lebten für einige Jahre in westdeutschen Displaced Persons Camps unter alliierter Verwaltung, bis sich im heraufziehenden Kalten Krieg neue Ansiedlungsmöglichkeiten für sie ergaben.
Dr. Jan-Hinnerk Antons arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für osteuropäische Geschichte an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg. Er promovierte zum Thema Ukrainische Displaces Persons in der britischen Zone und ist ausgewiesener Experte für die deutsche Flüchtlingspolitik in der Nachkriegszeit.
Zur Person: Dr. Jan-Hinnerk Antons, Studium der Geschichtswissenschaft, Politikwissenschaft und Soziologie in Hamburg und Kopenhagen. Promotionsstipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes e.V., Promotion zum Thema Ukrainische DPs in der britischen Zone (2014). Seit 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für osteuropäische Geschichte an der Helmut-Schmidt-Universität.
Die in hoher Zahl nach Deutschland kommenden Asylbewerber beherrschen derzeit die Schlagzeilen und die politischen Gespräche. Aus historischer Sicht sind die gegenwärtigen Ereignisse jedoch nicht als Einzelfall zu betrachten. Insbesondere das erst wenige Jahre zurückliegende 20. Jahrhundert, das im Mittelpunkt der Vortragsreihe steht, war gekennzeichnet durch freiwillige oder erzwungene Massenwanderungen; die einen flohen vor Gewalt und Repressionen, die anderen suchten eine neue, bessere Zukunft, sei es aus wirtschaftlichen, sei es aus politischen, sei es aus konfessionellen Gründen. Die Wege führten meist von Ost nach West, von Kontinent zu Kontinent.
Migration – Flucht – Exil sind dabei keineswegs deckungsgleiche Begriffe, sondern bedürfen der jeweiligen Einordnung und Definition. Die Lüneburger Einrichtungen möchten mit der Vortragsreihe historisches Wissen vermitteln, auf Gemeinsamkeiten von Vergangenheit und Gegenwart aufmerksam machen, ebenso aber Unterschiede herausarbeiten und so zu einem differenzierteren Urteil in der Öffentlichkeit beitragen.
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