Eintritt: 4,- Euro (ermäßigt: 3,- Euro)
Er lebte am "Rande" der zivilisierten Welt und widmete sich als Verwaltungsbeamter des Domkapitels in Frauenburg nur in seiner Freizeit der Astronomie. Doch seine Überzeugung, dass die Welt ganz anders beschaffen ist, als man glaubte, dass sich die Erde bewegt und nicht der Himmel um uns, beschäftigte ihn mehr als 40 Jahre.
Sein gedrucktes Werk erreichte ihn erst auf dem Totenbett. Bei der letzten Bearbeitung half dem katholischen Domherrn der protestantische Professor Rheticus aus Wittenberg. Und schon bald war klar, dass das Buch nicht nur die Astronomie revolutionierte. Denn das heliozentrische Weltsystem brachte eine neue Astronomie und die benötigte eine neue Physik, eine neue Theologie, ein neues Gottesbild und ließ den Augenschein in einem anderen Licht erscheinen ... Das ist lange her und doch nicht vergessen, weil noch immer aktuell.
Jürgen Hamel studierte in Leipzig Philosophie und Geschichte und promovierte in Rostock zu einem Thema der Frühgeschichte der Astrophysik. Er war viele Jahre tätig an der Archenhold-Sternwarte in Berlin-Treptow sowie am Museum für Astronomie und Technikgeschichte in Kassel. In den vergangenen Jahren war er beteiligt an der Herausgabe der Gesammelten Werke von Nicolaus Copernicus und Johannes Kepler und wirkte als Kurator für Ausstellungen u. a. an der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, an der Universitätssternwarte Wien, in Berlin, Rostock und Stralsund.
Hamel ist Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze zur Geschichte der Astronomie, Mitherausgeber der Schriftenreihe "Acta Historica Astronomiae" und nimmt Lehraufträge zur "Einführung in die Astronomie" und zur "Geschichte der Physik und Astronomie" wahr.
Eine Veranstaltung des Kulturreferats