Lebenslang "Wolfskind". Die schwere Last nicht mitteilbarer Erinnerungen

Mi, 25. Mai 2016 um 19:00 Uhr

Vortrag von Dr. Christopher Spatz

Eintritt 5,00 €

 

Lebenslang 'Wolfskind'. Die schwere Last unmitteilbarer Erinnerungen

 

"Die Vorstellung, dass man mit der Ankunft im Westen in ein normales Leben zurückkehrte, ist völlig verrückt. Es fehlte einem einfach zu viel aus dieser Zeit. Unter der Oberfläche bin ich bis heute verloren." - Seit über 60 Jahren lebt Gerda Z. in Niedersachsen. Doch ihre nach dem Krieg als 'Wolfskind' gesammelten Erfahrungen verfolgen sie noch immer.

 

Der Historiker Dr. Christopher Spatz referiert über die Erinnerungseinsamkeit ostpreußischer 'Wolfskinder' in der deutschen Gesellschaft. Weder in der Bundesrepublik noch in der DDR gab es einen öffentlichen Kommunikationsraum für ihre Erlebnisse. Das soziale Umfeld reagierte auf kleinste Andeutungen mit Unglaube und Unwillen. Daran änderte sich auch nach 1989/90 nur bedingt etwas. Die mediale Aufmerksamkeit richtete sich auf die wenigen in Litauen verbliebenen Schicksalsgefährten. Eine kollektive 'Wolfskinder'-Identität hat sich bis heute nicht entwickelt.

 

Dr. Christopher Spatz, geboren 1982 in Bremen, promovierte 2015 an der Berliner Humboldt-Universität im Fach Geschichte. Thema seiner Doktorarbeit war die Identität und der Identitätswandel ostpreußischer 'Wolfskinder' in der deutschen Gesellschaft. Spatz erforscht derzeit weitere Bereiche der Flucht- und Vertreibungsgeschichte, der deutsch-litauischen und deutsch-russischen Beziehungsgeschichte sowie der innerfamiliären Weitergabe von Erinnerungen.

 

 

Wir empfehlen eine Platzreservierung. Tel.: 04131-759950, Email: info(at)ol-lg.deinfo(at)ol-lg.de


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