Eintritt: 4,- Euro (ermäßigt: 3,- Euro)
Es war die Geburt einer "Kleinigkeit", die an jenem Frühlingstag, dem 10. Juni 1776, das Fürstenhaus von Mecklenburg-Strelitz eben so gar nicht in Aufregung versetzte. Die Mutter, Prinzessin Friederike von Hessen-Darmstadt, schrieb noch am selben Tag unsentimental in ihr Tagebuch: "Um 7 Uhr morgens kam ich zum sechsten Male nieder und zwar mit einer vierten Tochter." Da ahnte noch niemand, dass diese "Kleinigkeit" mit Namen Luise zur Hoffnungsträgerin der preußischen Reformer und zum Inbegriff eines neuen Frauenbildes werden wird.
Die Schauspielerin Angelika Waller liest eine Collage aus Briefen, Selbstzeugnissen und Erinnerungen aus dem Leben der Frau, der man nicht nur besondere Schönheit und Güte nachsagte, sondern auch diplomatisches Geschick. Den Stoff für Anekdoten lieferte Königin Luise als unkonventionelle Tochter, liebende Mutter und Frau, leidenschaftliche Biertrinkerin, patriotische Monarchin und geschickte Diplomatin im Dienste Preußens. In die Geschichte eingegangen ist ihr Treffen mit Napoleon 1807 in Tilsit, bei dem sie um mildere Friedensbedingungen für Preußen bat. Sie tat es vergeblich, allerdings so elegant, dass der mächtigste Mann Europas sie zu seiner "schönsten Feindin" kürte.
Angelika Waller - Schauspielerin, Regisseurin, Pädagogin. Geboren 1944 in Bärwalde. Ausbildung im Nachwuchsstudio des DFF. Von 1966 bis 1992 am Berliner Ensemble. Filmrollen u. a. in "Das Kaninchen bin ich", "Daniel Druskat", "Rotfuchs", "Der Bruch". Heute Professorin an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch".
Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung "Königin Luise von Preußen - Leben und Mythos" statt, die im Ostpreußischen Landesmuseum von 17. Juli bis 17. Oktober 2010 gezeigt wird.
Eine Veranstaltung des Kulturreferats