Eintritt: 4,- Euro (ermäßigt: 3,- Euro)
Es gibt keine preußische Monarchin, die derart bewundert und verklärt wurde, wie Königin Luise. Bereits zu ihren Lebzeiten wurde sie wegen ihrer Schönheit, ihres bürgerlich anmutenden Ehe- und Familienlebens sowie ihres Engagements gegen Napoleon und für die preußischen Reformer verehrt. Mit ihrem frühen Tod vor genau 200 Jahren setzte eine Mythisierung ein, die insbesondere seit dem Krieg gegen Frankreich von 1870/71 und der Reichsgründung an Konjunktur gewann. Aber auch nach dem Ende der Monarchie existierten der Luisenmythos und seine politische Vereinnahmung fort.
Einen besonderen Platz nahm darin stets Luises Aufenthalt in Ostpreußen ein: Ihre Flucht vor der siegreichen französischen Armee in die entlegene Provinz wurde zur Passion stilisiert. Ihr Zusammentreffen mit Napoleon in Tilsit, bei dem sie vergebens um mildere Friedensbedingungen für Preußen bat, galt als Höhepunkt ihrer Leidensgeschichte. Viele Etappen in der Biografie der Königin vor und nach diesem Ereignis wurden immer wieder darauf zurückgeführt. Aber auch ihre Zeit in Memel und Königsberg, den preußischen Residenzstädten bis zur Rückkehr des Königspaares nach Berlin, war ein häufiger Topos der Memoria.
Die Historikerin Maria Schultz geht in ihrem bebilderten Vortrag den Verknüpfungen des nationalen Luisenkultes mit den Aufenthalten der Königin in Ostpreußen nach. Sie widmet sich dabei den verschiedenen Formen der medialen Inszenierung und politischen Instrumentalisierung im 19. Jahrhundert. Außerdem begibt sie sich auf die Suche nach heutigen Erinnerungsorten an die Königin Luise auf dem Gebiet des ehemaligen Ostpreußens.
Eine Veranstaltung des Kulturreferats
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