Eintritt: 5,- €
Die Entstehung des Bernsteinzimmers in Brandenburg-Preußen war über lange Zeit nur wenig erforscht. Was veranlasste den ersten preußischen König zur Schaffung dieses außerordentlichen Kunstwerks für seine Schlösser? Was war der Anlass, dass Friedrich Wilhelm I. das kostbare Getäfel 1716 dem russischen Zaren Peter I. schenkte? Nach 1717 verblasste in Berlin über Jahrzehnte die konkrete Erinnerung. In Russland bricht nach der Begeisterung bei der Ankunft und dem Einbau im ersten Winterpalast Peters I. über Jahrzehnte ebenfalls die Kunde ab, bis sich nach 1741 Kaiserin Elisabeth, die Tochter Peters des Großen, daran erinnert und das Getäfel in ihrem Winterpalast einbauen lässt. Dazu schenkt Friedrich der Große 1744 einen großen Prunkrahmen. Erst 1755 sollte es dann seinen endgültigen Standort im Großen Schloss von Zarskoje Selo, dem heutigen Katharinenpalast finden. Hier wurde es im Herbst 1941 vom Kunstschutz der Wehrmacht ausgebaut und in das Schloss Königsberg überführt, wo es im Laufe des Krieges verloren ging. Nach Aussagen von Alfred Rohde, Direktor der Kunstsammlungen des Königsberger Schlosses, ist das Getäfel bei der Eroberung der Stadt durch die Sowjetarmee zerstört worden.
Dr. Burkhardt Göres wurde 1943 in Berlin geboren. Nach dem Studium der Kunstgeschichte und Geschichte an der Humboldt-Universität war er wissenschaftlicher Mitarbeiter und Kustos der Möbelsammlung des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Museen zu Berlin (Schloss Köpenick). 1974-1978 war er mit einem Forschungsstipendium an der Staatlichen Eremitage St. Petersburg (Leningrad) beschäftigt, 1979 wurde er an der Staatlichen Universität St. Petersburg (Leningrad) mit dem Thema "Das Schaffen David Roentgens für Russland und sein Einfluss auf das russische Möbel Ende 18. bis Anfang 19. Jahrhundert" promoviert. Seit 1978 war er zunächst stellv. Direktor des Berliner Kunstgewerbemuseums, später Direktor. 1996 bis 2008 war er Direktor der Schlösser der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, verantwortlich für die Wiedergewinnung der Schlösser in der Mark Brandenburg (Rheinsberg, Caputh, Oranienburg, Königs Wusterhausen, Paretz) und in Potsdam (Marmorpalais) als Museen.
1998 wirkte er als Experte für die Echtheitsbestimmung bei der Konfiskation des originalen Mosaiks aus dem Bernsteinzimmer in Bremen durch die Kriminalpolizei mit. 1999-2003 war er deutsches Mitglied des Expertenrates für den Abschluss der Rekonstruktion des Bernsteinzimmers.
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung "Bernstein - goldenes Fenster zur Vorzeit" statt, die im Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg vom 25.11.2016 bis 01.05.2017 gezeigt wird.