Zwei Malerinnen am Kurischen Haff - Die Schwestern Anna und Margarethe Sinnhuber

Anna Sinnhuber, Dorfstraße in Schwarzort, Öl, um 1900

24. Februar 2007 bis 13. Mai 2007

 

Die Kurische Nehrung wurde schon Mitte des 19. Jh. von Künstlern entdeckt, was wenig bekannt ist. Zu den früh dort arbeitenden Malern gehörte das Schwesternpaar Anna Natalie und Margarethe Sinnhuber aus Memel. Ihre Existenz und ihre Werke sind eine Neuentdeckung. Anna Sinnhuber (1864-1947) stammte aus einer wohlhabenden Memeler Kaufmannsfamilie, die von Salzburger Einwanderern abstammte.

Anna Sinnhuber, Oberteich in Königsberg, Öl

 

Ihre Kunstbegabung konnte sie nach 1880 im Unterricht bei dem Königsberger Landschaftsmaler Fritz Dägling sowie bei Malern in Berlin und München entwickeln. Sie lebte als freischaffende Künstlerin in Königsberg, ab 1908 in Berlin. Ihre Erfolge in naturalistischer Landschaftsmalerei und privater Kunstunterricht verschafften ihr den nötigen Lebensunterhalt. Margarethe Sinnhuber (1876-1953) lernte bei ihrer älteren Schwester Anna und blieb zeitlebens bei ihr als Malerin im gemeinsamen Atelier.

Margarethe Sinnhuber, Fischerhaus in Nidden, Öl

 

Sie arbeitete auch als Fotografin und kopierte nach Auftrag Werke alter Meister in den Berliner Museen. Seit den 1930er Jahren gerieten die Malerinnen allmählich in Vergessenheit, ihre Kunst war nicht mehr zeitgemäß. Endgültig verarmten und vereinsamten sie nach 1945. Ihr künstlerischer Nachlass ist zum größten Teil verschollen. Glückliche Umstände ermöglichen jetzt doch noch einen Blick in eine idyllische Bilderwelt längst vergangener Zeit.

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