8. Juni 2012 bis 14. Oktober 2012
Anlässlich des 32. Internationalen Hansetages in Lüneburg findet in unserem Haus, unter der Schirmherrschaft von Frau Prof. Dr. Johanna Wanka, Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur eine besondere Ausstellung über die Hanse statt.
2012 steht ganz Lüneburg im Zeichen der Hanse - das gilt selbstverständlich auch für das Ostpreußische Landesmuseum mit seiner zukünftigen deutschbaltischen Abteilung. Denn natürlich bildet gerade die Hanse die wesentliche Klammer, mit der sich Kultur und Geschichte von Lüneburg, Ostpreußen und der Deutschbalten in einer kulturhistorisch bedeutsamen Schnittmenge verbinden lassen.
Einmalige mittelalterliche Zeugnisse von über 40 Museen und Archiven aus 7 europäischen Ländern wurden vom Ostpreußischen Landesmuseum zusammengetragen und erklären, wie die historischen Hansekaufleute trotz wochen-, teils monatelanger Reisen, ohne Internet und Telefon handeln und kommunizieren konnten.
Zu sehen sind z.B. die älteste erhaltene, ca. 700 Jahre alte deutsche Elle als wichtigstes Längenmaß der Hanse (das aber nahezu in jeder Stadt unterschiedlich lang war) ebenso wie die erste schriftliche Fixierung des Dortmunder Stadtrechts von 1252, als unter Beteiligung von Dortmunder Bürgern die Stadt Memel (heute Klaipėda) gegründet wurde und ein Stadtrecht benötigte. Wir zeigen für den Lüneburger Rat angefertigte Prunkkissen aus dem Jahr 1576 sowie den Schwurblock, auf dem Lüneburger Neu-Bürger ihren Bürgereid schwören mussten.
Wussten Sie, dass beinahe Lüneburg schon im 15. Jahrhundert eine Universitätsstadt geworden wäre? Zu sehen sind die beiden für eine solche Gründung erteilten prachtvollen Genehmigungen von Papst und Kaiser von 1479 bzw. 1471 ebenso wie eine wunderschöne Bibel in niederdeutscher Sprache von 1474 - fast 50 Jahre vor der Übersetzung durch Martin Luther!
Wie navigierte ein Seefahrer ohne Kompass und GPS? Wir zeigen jeweils das älteste erhaltene Exemplar eines Seebuchs ebenso wie ein prachtvolles so genanntes Itinerar, eine Beschreibungen für Reisen über Land, und lassen beide zum Sprechen bringen.
Sie fragen sich, was das alles mit der Hanse zu tun hat? Neueste Forschungserkenntnisse aufgreifend befragt die Ausstellung die jahrhundertealten Exponate auf ungewohnte, überraschende Zusammenhänge und Theorien. Die Ausstellung rückt den Raum selbst in den Mittelpunkt, in dem die hansischen Akteure mit ihrer Mobilität und ihrer mündlichen wie schriftlichen Kommunikation eine "vertraute Ferne" schufen. In sechs Themenbereichen wird auf anschauliche Weise beleuchtet, wie die hansischen Kaufleute bei oft wochenlangen Reise- und Transportzeiten ein funktionierendes Handels- und Kommunikationsnetz knüpfen konnten. Viele geographisch weit entfernte Hansestädte standen dem mittelalterlichen Reisenden durch die gemeinsame niederdeutsche Sprache, die Architektur der Backsteingotik oder durch die Verehrung derselben Heiligen kulturell näher als benachbarte Städte etwa im weiter südlich liegenden deutschsprachigen Raum. Bewusst werden aber auch gängige Klischees über die Hansezeit aufgegriffen und hinterfragt.
Der Rundgang führt ein in die räumliche Ferne der Hanse, ihre kulturelle Nähe, thematisiert den Transport der Handelsgüter und stellt Orte der Kommunikation wie auch die Mobilität der Menschen im hansischen Raum gegenüber. Im Ausklang wird angesprochen, wie vielfältig die Hanse bis heute ein Nachleben führen konnte.
Die Ausstellung verspricht eine einzigartige Reise in die Welt der Hanse und eine Schau von ungewöhnlichen wie seltenen Exponaten mit vielen Überraschungen. Wertvolle Kunstwerke, aber auch Mitmach- und modernste Multimediastationen versprechen neben kulturhistorischen Höhepunkten Spaß für die ganze Familie. Ein umfangreiches Begleitprogramm mit wissenschaftlichen Vorträgen und Unterhaltung sowie spezielle Angebote für Schulklassen und Familien umrahmen die Ausstellung.
Vertraute Ferne. Kommunikation und Mobilität im Hanseraum
Wir nehmen Sie mit auf eine einzigartige Reise in die faszinierende Welt der Hanse, ein im Mittelalter entstandener Verbund von Kaufleuten und Städten, der über Mittel- und Nordeuropa bis zum russischen Novgorod reichte. Lassen Sie sich überraschen von einer außergewöhnlichen Präsentation besonders seltener und teilweise noch nie gezeigter Originalexponate. Und erfahren Sie Interessantes über den neusten Kenntnisstand zur Hanseforschung.
Für Erwachsene und Schulklassen geeignet.
Anmeldung erforderlich unter Tel.: 04131 759950 oder info(at)ol-lg.de
Dauer: ca. 60 min.
Preis: 40 Euro pro Gruppe zzgl. Eintritt
Im Rahmen der Reihe "Museum erleben"
Dienstag, 19.06.2012, 14:30 Uhr,
Sonderführung durch die Ausstellung mit anschließender Gesprächsrunde bei Tee, Kaffee und Gebäck.
Zu den Hansetagen am 29. Juni, 30. Juni und 1. Juli 2012, jeweils 12:00 Uhr,
Preis: 2, 00 Euro zzgl. Eintritt
Weitere Führungen:
Preis: 2,00 Euro zzgl. Eintritt
17. Juni 2012, 12:00 Uhr
15. Juli 2012, 15:00 Uhr
29. Juli 2012, 15:00 Uhr
12. August 2012, 15:00 Uhr
26. August 2012, 15:00 Uhr
9. September 2012, 15:00 Uhr
23. September 2012, 15:00 Uhr
30. September 2012, 15:00 Uhr
7. Oktober 2012, 15:00 Uhr
Alle Vorträge um 19:00 Uhr,
Einlass: 18:30 Uhr
30.08.2012
Wo liegt eigentlich der Hanseraum und was kann man über ihn wissen?
Prof. Dr. Stephan Selzer
06.09.2012
Die Hanse in Lüneburg - eine Betrachtung aus archäologischer Sicht
Dr. Edgar Ring
13.09.2012
Lüneburg und seine hansischen Nachbarn im Zeitalter der Reformation: regionale Kooperation zwischen Politik und Glaube
Jan-Christian Cordes
20.09.2012
Kommunikation - Kommerz - Krieg. Livland und die Hanse im 16. Jahrhundert
Dr. Dennis Hormuth
11.10.2012
Die Hanse und der Deutsche Orden
Dr. Jürgen Sarnowsky
vom 6. bis 10. August 2012
Damals in der Hansezeit - Handelswege nah und fern
Es gab eine Zeit, da schlossen sich Kaufleute zu einem Verbund zusammen - auch Hanse genannt.
In unserem Sommerferienprogramm erfahren wir Spannendes über diese Zeit: Warum gab es die Hanse? Mit welchen Waren wurde gehandelt und wie wurden sie hergestellt? Auf welchen Wegen wurden diese dann transportiert? Was ist eine Elle? Welche Berufe gab es überhaupt zu dieser Zeit? Wie romantisch, wie anstrengend und gefährlich war das Leben im Mittelalter?
Mit all diesen Fragen und mehr wollen wir uns beschäftigen, selbst in einige mittelalterliche Rollen schlüpfen und Handwerkliches ausprobieren.
Von 13:30 bis 16:30 Uhr für Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren, Anmeldung erforderlich, Kosten für 5 Tage 25,00 Euro.
Mit einem selbstgedrehten Kurzfilm wertvolle Preise gewinnen!
Die "alte" Hanse war ein Verbund von Kaufleuten und Städten und beherrschte zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert den Fernhandel im nördlichen Europa. Womit verbinden wir aber den Begriff Hanse heute? Denken wir an die "neue" Hanse, die 1980 in Zwolle wiederbelebt wurde? An die tollen Hansetage, die alljährlich, 2012 in Lüneburg, durchgeführt werden? Womöglich an moderne Geschäftsverbindungen wie die Lufthansa oder HanseMerkur? Vielleicht auch an einen Besuch im Museum, um auf den Spuren von Störtebecker zu wandern oder mehr über die Koggen und den Bernstein zu erfahren? Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Ideen sollen filmisch festgehalten und damit ein großes Publikum begeistert werden!
Die eingereichten Beiträge dürfen von einer Einzelperson, einer Gruppe, einem Verein oder einer Schulklasse aufgenommen worden sein und sollten nicht länger als drei Minuten dauern. Schnitt und Nachbearbeitung sind selbstverständlich erlaubt. Die besten Beiträge werden mit Preisgeldern zwischen 100,- und 400,- Euro belohnt und auf der Internetseite des Ostpreußischen Landesmuseums veröffentlicht. Einsendeschluss (auf einer CD/DVD) ist der 15.07.2012.
Eine Auswahl der Pressestimmen
NDR. Mein Nachmittag - 29.06.2012: 32. Hansetag in Lüneburg
LZ-play - 29.062012: Video. Vertraute Ferne
NDR. Hallo Niedersachsen - 24.06.2012: Kommunikation gestern und heute
Damals. Das Magazin für Geschichte - 21.06.2012: Vertraute Ferne
Landeszeitung - 08.06.2012: Warum Hansetage Heiratsmärkte waren
NDR Niedersachsen - 07.06.2012: "Vertraute Ferne" in Lüneburg
Landeszeitung - 25.05.2012: Ein Netzwerk von Menschen
Ausblick - 2/2012: Vertraute Ferne. Kommunikation und Mobilität im Hanseraum
Quadrat - 06/2012: Vertraute Ferne
28. Juni - 1. Juli 2012
Ostpreußisches Landesmuseum außer Haus
Besuchen Sie doch unser Museum mal in den Abendstunden. Zu den Hansetagen haben wir von Donnerstag bis Samstag bis 200 Uhr geöffnet. Oder kommen Sie bei unserer "Museums-Kogge" vorbei, unseren Stand zu den Hansetagen (Grapengießerstraße, Ecke Salzstraße) und lassen Sie sich von den Besonderheiten Ostpreußens und des Baltikums überraschen - mit Mitmachangeboten für Groß und Klein.
Wann? Fr: 10.00 - 19.00 Uhr
Sa: 10.00 - 19.00 Uhr
So: 11.00 - 16.30 Uhr
Lietuvos Dailininkų Sąjunga-
Verband Bildender Künstler Litauens
Räumliche Ferne oder kulturelle Nähe? Der Verband Bildender Künstler Litauens präsentiert sich in einer dokumentarischen Ausstellung und zeigt wesentliche Aspekte der wechselvollen Geschichte der Künstlergemeinschaft Litauens.
Die Sonderausstellung im Ostpreußischen Landesmuseum zu den Hansetagen veranschaulicht die Arbeit der litauischen Künstlervereinigung in der aktuellen Kunstszene über die Landesgrenzen hinaus.