Ernst Mollenhauer in der Künstlerkolonie Nidden
27. November 2010 bis 15. Mai 2011
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Ernst Mollenhauer (1892-1963) war nach 1920 die bestimmende Persönlichkeit in der Künstlerkolonie Nidden. Die Ausstellung zeigt einen großen Überblick über das erhaltene Werk dieses ostpreußischen Expressionisten. Seine farbstarken Werke stellen den Betrachter ganz unvermittelt vor die Wucht der Naturgewalten, die diesen eigentümlichen Landstrich der Kurischen Nehrung prägen. Symbolisch dafür prangt auf manchen seiner Bilder die große Sonne.
Mollenhauers bewegter Lebensweg führte von seinem Geburtsort Tapiau/Ostpreußen zunächst nach Königsberg. Hier studierte er ab 1913 an der Kunstakademie. kein Geringerer als Lovis Corinth hatte seinen Wunsch, Maler zu werden, nachhaltig unterstützt. 1914-19 nahm Mollenhauer am Ersten Weltkrieg teil. Anschließend setzte er bis 1922 sein Studium an der Kunstakademie in Königsberg fort, als Meisterschüler von Arthur Degner.
Aufenthalte auf der Kurischen Nehrung und die Freundschaft mit Max Pechstein zogen Mollenhauer bald ganz nach Nidden. Er heiratete die Tochter des Eigentümers des Künstlergasthofs Blode, Hedwig Blode. 1922-23 ging er vorübergehend nach New York, kehrte aber nach Nidden zurück und engagierte sich fortan für die Kultur und den naturschutz auf der Kurischen Nehrung. In der Künstlerkolonie Niden war er bald die zentrale Persönlichkeit.
Das 1923 von Litauen annektierte Memelland wurde im März 1939 an das Deutsche Reich zurück gegeben. Den Nationalsozialisten galt Mollenhauers Kunst als "entartet" und er erhielt Ausstellungsverbot. Mit Mühe konnte er die große Gemäldesammlung des Hauses Hermann Blode retten. Bei Kriegsende 1945 wurde sie samt dem Atelier und seinem gesamten künstlerischen Werk vernichtet.
1946 gelang ihm im Rheinland der Neubeginn, ab 1950 mit einem Atelier in Düsseldorf. Ein zweites in Kampen auf Sylt kam bald hinzu. Mollenhauer schuf erneut ein umfangreiches Gesamtwerk. In seinen Gemälden spielte Nidden weiterhin eine Hauptrolle. Ernst Mollenhauer starb 1963.