Wolfskinder. Verlassen zwischen Ostpreußen und Litauen

Wald in der Umgebung von Kaunas. Foto: C. Heinermann
Wald in der Umgebung von Kaunas. Foto: C. Heinermann


Die Ausstellung thematisiert das erschütternde, gleichwohl wenig bekannte Schicksal elternloser Kinder auf der Flucht vor kriegs- und besatzungsbedingter Not, als nach dem nationalsozialistischen Expansions- und Vernichtungskrieg nun Ostpreußen als erste deutsche Provinz von den Verheerungen des Zweiten Weltkriegs überrollt wurde. Bei seiner Eroberung 1944/45 wurden Tausende Kinder von ihren Angehörigen getrennt und mussten angesichts von Hunger, Kälte und Gewalt um ihr Überleben kämpfen.

 





Reinhardt Werner Bundt. Fotos: C. Heinermann
Reinhardt Werner Bundt. Fotos: C. Heinermann

Viele flohen über die Memel nach Litauen und wurden dort von Bauern heimlich aufgenommen. Ihre deutsche Herkunft musste verschleiert werden, die Kinder lebten vielfach unter falscher Identität. Manche vergaßen ihre ursprünglich deutsche Herkunft und verloren sogar die Muttersprache.

Erst mit dem Ende der europäischen Teilung 1990 öffneten sich neue Perspektiven. Ein Teil der Wolfskinder lebt noch heute unter sehr einfachen Verhältnissen in Litauen.

 

Ihnen widmet sich die Ausstellung. Sie basiert auf einem Oral History Projekt der Fotografin Claudia Heinermann und der Journalistin Sonya Winterberg, die über mehrere Jahre nach Litauen reisten, um die dort lebenden Wolfskinder zu besuchen. Mit ihnen sprachen sie über die Erlebnisse der Kindheit, die Flucht und das Leben hinter dem Eisernen Vorhang - ohne Wurzeln und voll der Sehnsucht nach Familie und Verwandten. Ihre bewegenden Schicksale werden so dem Vergessen entrissen und öffnen sich zu einem vielschichtigen Panorama der Zeitgeschichte.

 

 

 

Das Buch zu Ausstellung Wolfskinder, Fotos Claudia Heinermann, Texte Sonya Winterberg, Epilog Wolfgang Frhr. v. Stetten

50,00 €, ISBN 978-90-814089-3-6

Ausführliche Informationen zum Projekt:www.wolfskinder.eu

 

 

Die Ausstellung ist als Wanderausstellung konzipiert; es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt mit dem "Deutschen Kulturforum Östliches Europa e.V." in Potsdam.

 

Anfragen zur Ausstellung: Deutsches Kulturforum Östliches Europa e.V.

 

12.03.2016 - 29.05.2016

Ostpreußisches Landesmuseum, Lüneburg

 

Weitere Stationen der Ausstellung:

 

08.09.2016 - 20.09.2016

Residenzen Schloss Stetten, Burgallee 39, 74653 Künzelsau, Deutschland

 

21.09.2016 - 09.10.2016

Stadtverwaltung Crailsheim, Marktplatz 1, 74564 Crailsheim

(Ausstellung ist im Forum in den Arkaden im Crailsheimer Rathaus zu sehen)

 

10.01.2017 - 10.03.2017

Bürgerhaus, Wilhelmstraße 14, 49477 Ibbenbüren

 

18.05.2017 - 01.07.2017

Haus der Heimat, Friedrichstraße 35, 65185 Wiesbaden

 

 

 

 

 

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