Landesgeschichte

Von Prußen und Preußen:
Heidenmission und Herrschaftsbildung führen im 13. Jh. zur Eroberung des Siedlungsgebietes der baltischen Prußen durch die Ritter des Deutschen Ordens. Von der Urbevölkerung übernehmen die Landesherren den Namen für ihren mehrethnischen Deutschordensstaat Preußen.

Aus seinem östlichen Teil erwächst 1525 das evangelische Herzogtum Preußen. In ihm begründet 1701 der brandenburgische Kurfürst das Königreich Preußen, dessen Name allmählich auf den brandenburgisch-preußischen Gesamtstaat übergeht.Ein Teil des späteren Ostpreußens, das Ermland mit den Städten Elbing und Braunsberg, war nach 1466 ein eigenständiges Fürstbistum, blieb weiterhin katholisch und war bis zur ersten Teilung Polens 1772 Teil des "Königlichen Preußens" (polnisch Prusy Królewskie) zusammen mit dem westlichen Preußen (Kulmer Land, Danzig und Pommerellen), das direkt der polnischen Krone unterstand.

Die relative Sonderrolle der späteren Provinz Ostpreußen endet erst mit der Aufnahme in den Norddeutschen Bund 1867 und der Einbeziehung in das unter Preußen geeinte Deutsche Kaiserreich 1871.

Von Weltkrieg zu Weltkrieg:
Nach dem 1. Weltkrieg verfügt der Versailler Vertrag den Verlust von über 70.000 qkm deutschen Staatsgebietes, darunter großer Teile Ostdeutschlands. Ostpreußen verliert das Memelgebiet und wird durch den Polnischen Korridor vom Mutterland getrennt. Östliche Teile von Westpreußen wie Elbing, Marienwerder und Marienburg werden Ostpreußen angegliedert. Die vom Reich abgetrennte Provinz gerät in eine schwere Wirtschaftskrise.

In den Jahren der NS-Diktatur (1933-45) wird die jüdische Bevölkerung Ostpreußens systematisch entrechtet, verfolgt und später ermordet; ähnliches gilt für die Sinti. Am Ende des 2. Weltkrieges erobert die Rote Armee mit Ostpreußen erstmals Teile des Deutschen Reiches; die Verheerungen sind hier besonders schlimm, auch deswegen, weil die Erlaubnis für die Flucht der Zivilbevölkerung zu spät kommt. Von den etwa 2,5 Millionen in Ostpreußen lebenden Menschen kommt bis zu eine halbe Million ums Leben, die Überlebenden sind vielfach erheblicher Gewalt, Hunger und auch Verschleppung zur Zwangsarbeit ausgesetzt.
Gemäß des "Potsdamer Abkommens" 1945 wird die verbliebene deutsche Bevölkerung nahezu vollständig aus Ostpreußen vertrieben.

 

Ostpreußen wird, wie das ganze östlich von Oder und Neiße liegende Ostdeutschland, den Territorien von Russland, Polen und Litauen zugesprochen.

 

 

Flucht über das Haff. Inszenierung im Ostpreußischen Landesmuseum
Flucht über das Haff. Inszenierung im Ostpreußischen Landesmuseum
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