Ländliche Wirtschaft

Landwirtschaftliche Arbeitsgeräte aus dem frühen 20. Jahrhundert
Ländliche Arbeitsgeräte aus dem frühen 20. Jahrhundert

Landwirtschaft

Mangels großer Handelszentren, Schwerindustrie oder Bodenschätzen war Ostpreußen eine vorrangig ländlich, land- und forstwirtschaftlich geprägte Provinz. Holz, Getreide und Kartoffeln, später auch Molkereiprodukte stellten wichtige Produktions- bzw. Exportgüter dar.

 

Die ostpreußischen Güter bildeten dabei das Rückgrat der landwirtschaftlichen Produktion. Nach den preußischen Agrarreformen im frühen 19. Jahrhundert entstand eine moderne Agrarwirtschaft; das ostpreußische Instwesen stellte eine für damalige Verhältnisse vorbildliche Form der Entlohnung und Versorgung der Landarbeiter dar. 


Bronzeskulptur des Trakehner Hauptbeschälers "Tempelhüter", der ab 1932 als lebensgroßes Standbild vor dem Landstallmeisterhaus in Trakehnen stand. Es befindet sich heute in Moskau.
Bronzestandbild Tempelhüter

Pferdeland Ostpreußen

Ostpreußen ist untrennbar mit dem Mythos "Trakehnen" verbunden, den das Trakehner Pferd als Ergebnis einer einzigartigen Warmblutzucht in Preußens Hauptgestüt noch heute lebendig hält.

 

Daneben wurde  mit dem "Ermländer" auch ein leistungsfähiges wie genügsames Kaltblutpferd für schwere Arbeit gezüchtet. Auch in der Rinderzucht wurden Spitzenleistungen erbracht. Die Ostpreußische Herdbuch-Gesellschaft war zeitweise die größte Rinderzuchtvereinigung Deutschlands und Europas und förderte das schwarzbunte Niederungsrind zu Rekordleistungen z.B. in der Milchproduktion.


Fischerei

Eines der wichtigsten Fischfanggebiete Deutschlands war das Kurische Haff. Seine geringe Tiefe erforderte besonders angepasste Boote. Nach den von ihnen verwendeten Netzen teilte man sie in Keitel-, Kurren- und Braddenkähne ein. Doch blieben sie als "Kurenkähne" in Erinnerung. Als Besonderheit trugen diese auf der Mastspitze einen kunstvoll gestalteten Wimpel, der auf den Heimatort des Bootes hinwies und viel über den Fischer und seine Lebenswelt aussagte.


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