Backsteinarchitektur im Ostseeraum. Neue Perspektiven der Forschung

11. Juni bis 28. August 2016

Brückentor der Marienburg / Malbork 2007
Brückentor der Marienburg / Malbork 2007

 

11. Juni bis 28. August 2016

 

Öffnungszeiten: Täglich außer Montag 12-17 Uhr

 

Eintritt: 3,- / 2,- Euro

 

Ostpreußens Berühmtheit fußt neben seiner einzigartigen Landschaft wesentlich auch auf der einzigartigen Architektur seiner Burgen und Kirchbauten, die der Deutsche Orden im Zuge seiner Eroberung und Besiedlung der Region ab dem 13. Jahrhundert errichten ließ. Die Marienburg als Sitz des Hochmeisters ist das sicher beeindruckendste Beispiel.

 

Zeugnisse sakraler und profaner Backsteinarchitektur prägen bis heute die Landschaften der südlichen Ostsee in besonderem Maße - von Lübeck und Lüneburg über die mecklenburgische, pommersche, west- und ostpreußische Küste und deren Hinterland bis weit hinauf ins Baltikum -, also von Deutschland über Polen bis nach Litauen und Lettland, zudem nach Dänemark und Südschweden.

 

Ab der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtete man in der Region, in der es außer dem groben Feldstein kaum geeigneten Naturstein gab, monumentale Bauten aus rot bis gelb gebrannten Kunststein und perfektionierte diese Technik bei der Errichtung künstlerisch ambitionierter Kathedralen, Kloster-, Stifts- und Pfarrkirchen, aber auch repräsentativer Burgen, Rathäuser und Bürgerhäuser.

 

Ihre rasche Verbreitung und Dominanz in den nord- und ostdeutschen Küstenstädten verdankt die Backsteinarchitektur vor allem den engen Beziehungen im Verbund der Hanse. Man schuf damit eine Tradition, die bis ins 19. und 20. Jahrhundert fortdauerte und immer noch nachwirkt.

 

 

 

St. Andreas in Goslawice
St. Andreas in Goslawice

Die Backsteinlandschaft des südlichen Ostseeraums als hochrangige europäische Kulturlandschaft ist dabei heute keineswegs allein touristischer Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt, vielmehr auch wesentlicher Bestandteil der gemeinsamen Identität der Bewohner. Spätestens seit der Wende von 1989/90 macht ihre wissenschaftliche Erforschung so auch nicht mehr an den neuzeitlichen nationalen Grenzen halt, sondern erweist sich als ein intensives völkerverbindendes Bemühen von Kunsthistorikern, Bauforschern und Historikern.

 

Die Tafel-Ausstellung, ein Projekt der Kulturstiftung der Deutschen Vertriebenen, bietet anhand von Überblicken und ausgewählten Beispielen einen Einblick in die aktuelle internationale Forschung, zeigt zudem Aspekte des heutigen Umgangs mit den ebenso historisch wertvollen wie ästhetisch ansprechenden mittelalterlichen Backsteinbauten des Ostseeraums auf. Sie wird an ausgewählten Orten in Deutschland und parallel in einer polnischsprachigen Version unter dem Titel "Architektura ceglana na pobrzezu Baltyku - Nowe perspektywy badan" in Polen präsentiert.

 

 

 

Zur Ausstellung sind ein Begleitkatalog und eine Broschüre erschienen:

 

Katalog: Backsteinarchitektur im Ostseeraum

Petersberg 2015, ISBN 978-3-7319-0184-6; 224 S., farbige Abb., € 24,95

 

Broschüre: Backsteinarchitektur im Ostseeraum

Bonn 2015, ISBN 978-3-88557-233-6; 72 S., farbige Abb., € 4,80

 

 

 

Eröffnung und Begleitprogramm:

 

Ausstellungseröffnung am Fr 10. Juni 2016, 19 Uhr, Eintritt frei!

Begrüßung: Dr. Joachim Mähnert, Direktor des Ostpreußischen Landesmuseums Einführung: Dr. Ernst Gierlich, Geschäftsführer der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen und Mitkurator der Ausstellung

Aufgrund der begrenzten Plätze bitten wir um Anmeldung bis 8.6. unter Tel. 04131 759950 oder Email: info@ol-lg.de

 

Vortrag Mi, 29. Juni 2016, 19 Uhr, Eintritt 5,- €:

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Udo Arnold: Staatsaufbau und Bauboom im Deutschordensland Preußen

Der führende Experte auf dem Gebiet des Deutschen Ordens skizziert die Bauentwicklung in den verschiedenen Phasen der der Eroberung und seine Konsolidierung und der damit einhergehenden Erschließung eines Raumes, der zuvor im eigentlichen Preußen noch keinen Steinbau kannte. Es entstand eine Architekturlandschaft von europäisch überragender Bedeutung.

 

Vortrag Mi, 3. August 2016, 19 Uhr, Eintritt 5,- €:

Prof. Dr. Edgar Ring: Domus lapidea. Bauen mit Backstein in Lüneburg

Der Stadtarchäologe und exzellente Kenner der mittelalterlichen Architektur Lüneburgs verspricht einen profunden Überblick über die traditionsreiche Hanse- und Salzstadt.

 

Sommerferienaktion für Kinder von 8 bis 12 Jahren:

Mo, 27. Juni bis Fr, 1. Juli, täglich 13.30 bis 16.30 Uhr: Fotoworkshop "Mittelalterliches Bauen"

Mit der Fotokamera gehen wir auf die Suche nach mittelalterlichen Spuren in Lüneburg. Die Ergebnisse zeigen wir in einer Ausstellung. Kosten: 50,- € (mit HanseCard 50% ermäßigt).

Anmeldung unter Tel. 04131-759950 oder Email: info(at)ol-lg.de

 

Sommerakademie für Jugendliche und Erwachsene:

Mo, 25. bis Fr, 29. Juli 2016, täglich 13.30 bis 16.30 Uhr: Die Kunst der Zeichnung - von der Skizze zum Entwurf

Als Inspirationsquelle werden bedeutende "Architektur-Objekte" norddeutscher Backsteingotik in Lüneburg ausgewählt. Die Künstlerin Elena Steinke wird Sie dabei professionell begleiten, beraten und anleiten. Kosten: 150,- € (zzgl. 20,- € Materialkosten) für eine Woche (Anfänger und Fortgeschrittene).

Anmeldung unter Tel. 04131-759950 oder Email: info(at)ol-lg.de, für max. 10 Teilnehmende

 

 

 

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