26. April 2008 bis 29. Juni 2008
Der 1904 in Herzogswalde, Kreis Mohrungen, geborene Maler Karl Friedrich Kunz (1904-1969) gehört zu jenen ostpreußischen Künstlern, die aus der Tradition der Künstler von der Danziger Technischen Hochschule stammen. Ein früher Erfolg setzt Kunz 1925 in die Lage, den verschuldeten elterlichen Hof zurückzukaufen. Nach einem weiteren Studienjahr in Dresden 1926 ist er ab 1927 in seinem Heimatort ansässig.
Hier setzt er sich als Künstler durch und wird in Ostpreußen bekannt. 1935 kann er eine monatelange Reise über die Kanaren, Nordafrika bis Italien machen. 1936 heiratet er Ilse Kirsch. 1945 flieht er mit seiner Familie zunächst nach Dresden, wo sie den großen Luftangriff überleben. Später kommt er nach Berlin, wo er mit großen Schwierigkeiten eine neue Heimat findet. Eine Anstellung als künstlerischer Berater der Inneren Mission 1947 bringt ihm Aufträge und eine intensive Beschäftigung mit religiösen Bildinhalten.
Seit 1958 in Berlin-Kladow ansässig, führen ihn immer wieder Reisen durch Skandinavien, Spanien und nach Italien. Er stirbt 1969. In seinem Werk widmet er sich vor allem der Landschaftsmalerei, später kommen große Figurenkompositionen dazu. Stilistisch zunächst von der Formensprache der Neuen Sachlichkeit angeregt, findet er später zu einem malerischeren freien Stil mit einer Ton - in - Ton Farbskala, wie es für die Maler der Danziger Schule charakteristisch war. Große Beobachtungsgabe und Humor spiegeln sich auch in seinen Figurenschilderungen. Die Ausstellung gibt erstmals seit Jahrzehnten wieder einen Gesamtüberblick über das künstlerische Schaffen von Karl Kunz.