23.09.2006 bis 28.01.2007
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurden etwa zwei Drittel der Provinz Ostpreußen von russischen Truppen besetzt. Zweimal, im August und September 1914 sowie im Winter 1914/15, gingen hunderttausende Einwohner auf die Flucht.
Im Februar 1915 gelang es endgültig, den Feind zu vertreiben. Schwere Zerstörungen waren die Folge der Besetzungen und Kriegshandlungen. 39 Städte und ca. 1900 Dörfer waren verwüstet.
Mitten im Krieg begann neben der staatlichen Wiederaufbauhilfe eine groß angelegte private Hilfsaktion. Die "Ostpreußenhilfe" wurde Dachorganisation von schließlich 61 Patenschaftsvereinen. Diese unterstützten bis Mitte der 1920er Jahre den Wiederaufbau Ostpreußens. Die Patenschaftsvereine waren nach Städten, Regierungsbezirken, Provinzen oder deutschen Ländern usw. organisiert für Orte und Kreise in Ostpreußen. Viele Hilfsvereine ließen bei der Königlichen Porzellan Manufaktur Berlin (KPM) Patenschaftsteller herstellen.
Diese wurden verkauft, um Spendengelder einzunehmen. Diese Teller, heute ein selten gewordenes Sammlergut, sind als sichtbarer Ausdruck dieser bedeutendsten privaten Kriegswohlfahrtsorganisation von 1914/18 erhalten. Die Ausstellung erinnerte an die Ostpreußenhilfe des Ersten Weltkriegs. Sie zeigte neben vielen Zeitdokumenten zum ersten Mal alle heute noch nachweisbaren Patenschaftsteller.