Volkskunde des Memellandes - Die Sammlung Hugo Scheu aus Heydekrug

Bemalte Truhe, 18. Jh.

16. Februar 2002 bis 26. Mai 2002

 

Die Sammlung des Ökonomierates und Generallandschaftsdirektors Hugo Scheu (1845 - 1937) in Heydekrug/Silute (heute Litauen) dokumentiert das kulturgeschichtliche Wirken dieser für das nördliche Ostpreußen hervorragenden Persönlichkeit. Als Sohn eines Reeders begann Scheu nach einem Studium der Landwirtschaft in Berlin und praktischer Lehrzeit in Ostpreußen 1837 mit einem eigenen landwirtschaftlichen Betrieb im Kreis Memel, erwarb 1889 das Gut Adlig Heydekrug und initiierte die Kolonisation im Moorgebiet um Heydekrug.

Küchentisch und Stuhl, spätes 19. Jh.

 

Das nordöstliche Ostpreußen war seit dem 15. Jahrhundert auch von eingewanderten Litauern besiedelt, die im Memelland wesentliche Teile der einfachen Landbevölkerung bildeten. Scheu lernte die litauische Sprache, erforschte litauische Sprachzeugnisse und sammelte Beispiele der memelländischen Sachvolkskunde, außerdem Objekte der Naturkunde und Vorgeschichte des Landes. Die memelländische Volkskunst der Sammlung Scheu blieb zum Teil nach 1945 erhalten und bildet heute den Grundstock des Museums in Silute/Heydekrug. Die seit längerem bestehnden Kontakte des Ostpreußischen Landesmuseums dorthin ermöglichten es uns, fas den ganzen Bestand in Lüneburg zu präsentieren.
Damit konnte zum ersten Mal seit 1945 in Deutschlansd ein breites Spekturm ostpreußischer Volkskunst gezeigt werden.

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