18. November 2000 bis 21. Januar 2001
Seit über 20 Jahren ist Maud Pohlmeyer passionierte Sammlerin. Angefangen hat ihre Leidenschaft mit dem Interesse an den unterschiedlichen Bräuchen verschiedener Kulturen zu Ostern und Weihnachten. Die Sammlungen der Hamburgerin, die auch Ehrenkustodin des Museums für Völkerkunde in Hamburg ist, sind heute für die Erforschung des Kulturvergleiches in der Ethnologie von großer Bedeutung.
In zahlreichen Ausstellungen in Deutschland wurden dem Besucher bereits mehr als 250 Krippen aus der Sammlung Pohlmeyer präsentiert. Diese Ausstellung zeigte davon 80, die aus 32 Ländern stammen. Auch dabei waren eine ostpreußische und eine schlesische Krippe. Weihnachtskrippen sind ursprünglich nicht überall dort zu finden, wo Christen leben. Im katholischen Irland, im anglikanischen England, in weiten Teilen Skandinaviens, im katholischen Frankreich außerhalb der Provence und im gesamten orthodoxen Raum waren sie früher nicht verbreitet.
Dagegen sind Deutschland, Österreich, Italien, Tschechien, Polen, Spanien, Portugal sowie Mittel- und Südamerika die klassischen "Weihnachtskrippen-Länder". Mit Ausbreitung des Christentums kamen die ersten Krippen auch in die Missionsgebiete Schwarzafrikas. Typisch für die kunsthandwerkliche Gestaltung ist hier die Verwendung von einheimischen Materialien wie beispielsweise Ebenholz oder Ton.
Besonders interessant ist der Aspekt des Kulturvergleichs bei der Verbreitung der "Frohen Botschaft von der Menschwerdung Gottes" um die Welt. Denn dort, wo die Krippe als Symbol der Hoffnung eingekehrt ist, hat sich ihre Darstellung den jeweiligen regionalen Vorstellungen und Stilempfindungen angepasst. In der Ausstellung konnte sich der Besucher selbst einen Eindruck machen von der großen Vielfalt und den unterschiedlichen Gestaltungsweisen.