Das Ostpreußische Landesmuseum präsentierte passend zur Weihnachtszeit eine Auswahl von erstklassigen Exponaten in der Ausstellung "Spielzeug vergangener Kinderträume" - Puppenstuben, Ritterburgen und Kinderbücher sowie Karten- und Würfelspiele, Nachbauten von Dörfern und ganzen Städten. Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge hat Tradition. Die Bergleute waren - nach der Blütezeit des Bergbaus vom 14. bis zum 17. Jahrhundert - gezwungen, einen zweiten Beruf auszuüben. Bereits im 16. Jahrhundert stellten Holzdrechsler im Gebiet um Seiffen Haushaltsgeräte her. Anfang des 18. Jahrhunderts setzte die Fertigung von Holzspielzeug ein. Johannes Martin, 1943 in Leipzig geboren, lernte das nahe Erzgebirge früh durch Verwandtenbesuche kennen.
Die Entscheidung, eine Lehre als Holzskulpturen-Restaurator einzuschlagen, erwies sich für Martin als goldrichtig. So konnte der heute in Hamburg lebende Sammler die alten Spielzeuge selbst reparieren, die er auf Müllhalden, Dachböden oder Flohmärkten fand - meist in einem katastrophalen Zustand. Johannes Martin besitzt bereits mehrere tausend Exponate und erweitert seine Sammlung bis heute. Seit 1995 zeigt das Museum auf Burg Scharfenstein in Sachsen zwei Drittel davon in seiner Ausstellung. Als Anerkennung seines Engagements wurde Johannes Martin 1998 das Bundesverdienstkreuz verliehen.