Die deutsche Erinnerung an Ostpreußen, so vorhanden, beschränkt sich oft auf die - tatsächlich - unvergleichliche Schönheit der Natur, das "Land der dunklen Wälder und kristall´nen Seen", und auf die tragischen Ereignisse von Flucht und Vertreibung der Deutschen sowie die grausame Rache der Soldaten Stalins 1944/45. Die Zeit des ´Dritten Reiches`wird recht häufig ausgeblendet.
Beschwiegen werden dann jene, die bereits vor Kriegsende Opfer im Deutschen Osten geworden waren - durch die eigenen Landsleute. Sie wurden ihrer Heimat beraubt und aus der Erinnerung an Ostpreußen ´vertrieben`. Hierzu gehören die ostpreußischen Juden und die als ´Zigeuner` verfolgten Sinti, die Angehörigen der polnischen Minderheit und die Patienten aus Heil- und Pflegeheimen, ebenso wie der ´Todesmarsch` und die anschließende Massenerschießung am Ostseestrand von Palmnicken Anfang 1945 mit bis zu 7.500 ermordeten jüdischen Häftlingen.
Der Vortrag widmet sich ausgewählten - meist unbekannten - Orten im russischen Königsberger Gebiet, die für verschiedene Opfergruppen des Nationalsozialismus stehen, und Formen des dortigen Gedenkens an sie.
Eine Zusammenarbeit mit dem Nordost Institut / IKGN Lüneburg