Worte werden Brücken. Lew Kopelew zum 100. Geburtstag

Mi, 28. November 2012 - 19:00 Uhr (Ort: Handwerkskammer Lüneburg, Friedenstr. 6)

Vortrag von Klaus Bednarz

Klaus Bednarz und Lew Kopelew © Lew Kopelew Forum e. V. in Köln

Klaus Bednarz und Lew Kopelew © Lew Kopelew Forum e. V. in Köln

 

 

Veranstaltungsort: Handwerkskammer Lüneburg, Friedenstraße 6

 

Eintritt: 6,- Euro

 

Klaus Bednarz ist einer der bekanntesten deutschen Journalisten. Er war lange Zeit ARD-Korrespondent in Warschau und Moskau, Leiter des Politmagazins "Monitor" und Chefreporter des WDR. Er ist Autor zahlreicher Bücher und Fernsehdokumentationen über Russland, Polen und Ostpreußen. Als Klaus Bednarz 1977 ARD-Korrespondent in Moskau wurde, machte ihn sein Vorgänger auf diesem Posten, Fritz Pleitgen, mit Lew Kopelew bekannt. Daraus erwuchs eine enge Freundschaft, die sie auch nach Kopelews Ausbürgerung aus der Sowjetunion in Deutschland pflegten.

 

Lew Kopelew, der berühmte russische Germanist, Philosoph und Schriftsteller, wurde 1912 in Kiew geboren. Im Zweiten Weltkrieg war er Soldat und kämpfte für die Befreiung der Sowjetunion von den Nazis. Als seine Einheit die Grenze nach Ostpreußen überschritt, wurde er Zeuge zahlreicher Gräueltaten gegen die deutsche Zivilbevölkerung, die ihn zutiefst erschütterten. Er versuchte die Bewohner gegen die Angriffe seiner Armee zu schützen. Diese Haltung bezahlte er mit 10 Jahren Lagerhaft wegen "Mitleids mit dem Feind". Seine Erlebnisse hat er im autobiographischen Buch "Aufbewahren für alle Zeit" aufgeschrieben. Im Lager lernte er Alexander Solschenizyn kennen, der ihn in seinem berühmten Buch "Im ersten Kreis der Hölle" zu einem seiner Helden machte. Nach seiner Freilassung und Rehabilitierung arbeitete er als Literaturwissenschaftler, Dozent und Übersetzer. Er setzte sich für die Dissidenten wie Alexander Solschenizyn und Andrej Sacharow ein. Während eines Studienaufenthalts in der Bundesrepublik wurde er 1981 von den Sowjetbehörden ausgebürgert. Bis zu seinem Tod 1997 lebte er in Köln und setzte sich für die Völkerverständigung und für die Aussöhnung zwischen Russen und Deutschen ein. Er war  u. a. mit Willy Brandt, Heinrich Böll und Marion Gräfin Dönhoff befreundet.  

 

Im Ostpreußischen Landesmuseum erzählt Klaus Bednarz von seinen Begegnungen mit Lew Kopelew und gibt einen lebendigen Einblick in den Alltag in Moskau und sein bewegtes Journalistenleben.

 

Eine Veranstaltung des Kulturreferats

 


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