Vorwärts, empor! hieß die Losung der ostpreußischen Gutsfrau Elisabet Boehm, als sie 1898 den ersten Landwirtschaftlichen Hausfrauenverein in Deutschland gründete.
Mit ihrem Vorbild motivierte sie zahlreiche Frauen auf dem Land, sich zusammenzuschließen. Ihr Engagement zielte auf die Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Frauen, auf Qualifizierung und Professionalisierung, auf die Anerkennung der Landfrauenarbeit als Beruf.
Anke Sawahn porträtiert die Gründerin der Landfrauenbewegung und stellt weitere Frauen aus ganz Deutschland vor, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Landfrauenorganisation formten und prägten. Die Schilderungen der Lebensverhältnisse und der politischen Arbeit lassen den mühevollen Aufbau der Vereine und ihre Lobbyarbeit in der Kaiserzeit und der Weimarer Republik erkennen. Auch die Rolle einzelner Landfrauen in der NS-Zeit wird beleuchtet. Mit dem Porträt von Marie-Luise Gräfin Leutrum von Ertingen stellt die Autorin die Wiederbegründerin der Landfrauenorganisation im Westen Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg vor, die heute mehr als 500.000 Mitglieder hat.
Nach Ihrer Doktorarbeit Die Frauenlobby vom Land – Die Landfrauenbewegung in Deutschland und ihre Funktionärinnen von 1898 bis 1948 hat Anke Sawahn ihre Ergebnisse nun in einem neuen Buch zusammengestellt. Sie wird in einem Vortrag über ausgewählte Landfrauen berichten und einige Auszüge lesen.