Treue Helfer, seltenes Wild und lebendes Kulturgut - Tiere in Ostpreußen

Di, 3. Juli 2012 - 14:30 Uhr

Vortrag von Dr. Christoph Hinkelmann im Rahmen der Reihe "Museum erleben"

Weißstorch im ehemaligen Kreis Gerdauen. Foto: Gert Dahms

Weißstorch im ehemaligen Kreis Gerdauen. Foto: Gert Dahms

Eintritt 5,- Euro (Inkl. Kaffee, Tee und Gebäck)

In einem ländlich geprägten Raum, wie es Ostpreußen war, spielten Tiere eine große Rolle. Bis in die letzten Jahre vor dem Ende 1945 waren sie in der Landwirtschaft als Helfer, Transportmittel und Nahrungslieferanten unverzichtbar. Ohne Pferde und Ochsen keine Feldbearbeitung, ohne Schweine und Rinder kein Fleisch, ohne Kühe keine Milchprodukte, ohne Hühner keine Eier u.v.m. Anders als heute dienten Pferde nur in vernachlässigbar geringer Zahl allein zum Reiten; sie waren bis zur Einführung von Autos und anderen Fahrzeugen für jeglichen Transport zuständig und wurden bei schweren Arbeiten gebraucht. Ein Bauernhof voller Tiere - das war in Ostpreußen keineswegs Idylle, sondern überlebensnotwendig und persönlicher Reichtum.

Man lebte mit den Tieren. Natürlich wurden sie auch züchterisch verändert und einige Nutz- und Haustierrassen entstanden in Ostpreußen oder es gab sie nur hier. Skudden, Ermländer, Trakehner, aber auch Königsberger Farbenköpfe, Memeler Hochflieger oder Ostpreußische Werfer entstammten dieser Region. Erfreulicherweise haben die meisten dieser besonderen Rassen das Kriegsende 1945 überlebt und werden heute in anderen Gegenden weitergezüchtet. Es gibt sie aber auch zunehmend wieder in ihrer alten Heimat. Die heutigen Bewohner sind vielfach aufgeschlossen für den Wert alter Zuchtrassen und beteiligen sich an ihrer Erhaltung.

Polen, Russen und Litauer sorgen sich aber auch um den Schutz der Wildtiere im Land, das nun ihnen Heimat ist. Die Charaktertiere Ostpreußens, der Elch und der Weißstorch, kommen dort noch immer in guten Beständen vor. Die Rominter Heide und andere Waldgebiete sind nach wie vor beliebte Jagdreviere mit interessanten und auch seltenen Wildarten. Zunehmend locken die einzelnen, auf drei Staaten verteilten Regionen Naturtouristen an, die unberührte Lebensräume und die in ihnen lebenden Tierarten erleben wollen.


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