Steinort (heute Sztynort), einst in Ostpreußen gelegen, ist heute ein Dorf in Polen mit geschichtsträchtigem Erbe und damit mit einem großen Potential für die Zukunft. Von der Zerstörung im zweiten Weltkrieg und den Wirren der Nachkriegszeit größtenteils verschont, steht dort das berühmte Schloss Steinort, heute stark verfallen, einer der schönsten Gutshöfe des ehemaligen Ostpreußens. In der Vergangenheit war Steinort berühmt als Stammsitz der Familie Lehndorff, eine der großen preußischen Adelsfamilien, die bereits im 15. Jahrhundert die "Steinorter Wildnis" zu Lehen erhielt. Der letzte Erbe, Heinrich Graf von Lehndorff, gehörte zum Kreis des Widerstandes des 20. Juli 1944. Nach dem Scheitern des Attentats auf Hitler wurde er zum Tode verurteilt und hingerichtet. Berühmt ist sein ergreifender Abschiedsbrief an seine Frau vom Vorabend der Hinrichtung. Für Steinort, sein Schloss und seine Bewohner legte Graf Lehndorff damit unbewusst bereits während des Krieges den Grundstein für eine spätere deutsch-polnische Annäherung.
Seit 1991 unterstützt Dr. Bettina Bouresh aktiv die Bemühungen um den Erhalt des Gutes, das mit seiner bewegten Geschichte einen wichtigen Beitrag zur Geschichtsaufarbeitung und zur länderübergreifenden Zusammenarbeit leisten kann.
Dr. Bettina Bouresh ist Historikerin und Publizistin mit ostpreußischen Wurzeln. Als Heimat ihrer Mutter hat sie zu Ostpreußen einen ganz persönlichen Bezug. Bei ihrem ersten Besuch dort bereiste sie u.a. Steinort und ist seitdem von seiner Geschichte fasziniert. Seit nunmehr 20 Jahren liegt ihr Forschungsschwerpunkt auf osteuropäischer Geschichte.
Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung "Impressionen aus Masuren und Krakau" statt, die vom 5.10. bis 3.11.2013 im Ostpreußischen Landesmuseum gezeigt wird.
Eintritt: 4,- Euro