Samonienen und Tollmingkehmen. Gutsalltag im östlichen Ostpreußen

Di, 6. Dezember 2011 - 14:30

Führung durch die Ausstellung des Ostpreußischen Landesmuseums mit Dr. Christoph Hinkelmann in der Reihe "Museum erleben"

Samonienen (Reiterhof) im Kreis Goldap, Hofanlage um 1925. Foto und Rechte: Familie Rothe

Samonienen (Reiterhof) im Kreis Goldap, Hofanlage um 1925. Foto und Rechte: Familie Rothe

Die Güter Samonienen (Reiterhof) und Tollmingkehmen (Tollmingen) im ostpreußischen Kreis Goldap waren zusammen 744 ha groß und befanden sich seit 1821 und bis 1945 im Besitz einer Familie. Der letzte Besitzer Karl Rothe steuerte den Samoniener Betrieb durch die Weltwirtschaftskrise in den 1920er Jahren. 60% der Fläche war Ackerland, die übrigen Ländereien, Wiesen, Weiden und etwas Wald. Kein Großgrundbesitz, aber ein nicht unbedeutendes Unternehmen, das durch seine Zucht und Aufzucht von Warmblutpferden Trakehner Abstammung weit über Ostpreußens Grenzen hinaus bekannt war. Zwei Siegerpferde der Olympiade 1936 stammten aus der Samoniener Zucht. Nach dem Zweiten Weltkrieg errang der älteste Sohn der Familie, Otto Rothe, jeweils die Vielseitigkeits-Silbermedaille der Olympiaden 1952 und 1956.

Anhand von Fotos und Erinnerungsstücken wird ein Einblick in den Alltag und die vielen Verpflichtungen, in die Wirtschaft im Jahresverlauf und die zeitlich auf diese abgestimmten Feste eines landwirtschaftlichen Betriebes nahe der Nordostgrenze des damaligen Deutschland vermittelt. Ein Vergleich mit westdeutschen Gutsbetrieben zur selben Zeit zeigt die Besonderheiten von Samonienen und Tollmingkehmen auf.


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