Prof. Dr. Sabine Zinn-Thomas: "Erst kamen die Amis, um uns zu beschützen, und nun sind die Russen da"

Do, 28. April 2016 um 18.30 Uhr

Über das Zusammenleben mit russlanddeutschen Aussiedlerinnen und Aussiedlern im Hunsrück seit den 1990er Jahren.

Dr. Sabine Zinn-Thomas

Dr. Sabine Zinn-Thomas

 

Eintritt FREI!

 

Vortrag innerhalb der Vortragsreihe Migration – Flucht – Exil. Historische Erfahrungen in Mittel- und Osteuropa im 20. Jahrhundert in Zusammenarbeit mit dem Nordost-Instituts (IKGN e.V.), Museum Lüneburg (ML) und dem Ostpreußischen Landesmuseum (OL).

 

Im Hunsrück, in der Region um den Flugplatz Hahn, löste mit dem Abzug der amerikanischen Soldaten in den 1990er Jahren und dem Zuzug von Aussiedlerinnen und Aussiedlern aus der ehemaligen UdSSR eine Gruppe von Fremden die andere ab.

Damit einher gingen Transformationsprozesse, die sowohl den Einzelnen als auch die Gruppe der Einheimischen herausforderten: Die Raumaneignungen der Fremden führten zu einer veränderten Wahrnehmung der Region und des eigenen Nahraumes. Auch das Gefühl der Zugehörigkeit zu einem Ort bzw. die Identifikation mit einem Ort oder einer Region wurde durch die Fremden zunehmend in Frage gestellt. Zudem kamen Prozesse der Selbst- und Fremdethnisierung, bei denen sich „echte Deutsche, Russlanddeutsche und Russen“ im Spannungsfeld der Differenz gegenüberstanden.
Sabine Zinn-Thomas geht in ihrem Vortrag auf die Veränderungen im Zusammenleben von Einheimischen und russlanddeutschen Aussiedlerinnen und Aussiedlern im Hunsrück seit den 1990er Jahren ein. Darüber hinaus macht sie eine Bestandaufnahme der Gegenwart auf der Basis von aktuellen Materialerhebungen.


Prof. Dr. Sabine Zinn-Thomas studierte Kulturanthropologie, Europäische Ethnologie, Germanistik und Kunstgeschichte, arbeitete am Institut für Kulturanthropologie/Europäische Ethnologie (vormals Volkskunde) der Universität Freiburg. Nach Lehraufenthalten an der Universität Basel (CH) und an der Tongji-Universität Shanghai (VR China), einer Vertretung des Lehrstuhls für Europäische Ethnologie am Institut für Volkskunde der Universität Freiburg ist sie ebendort seit 2014 zur Außerplanmäßigen Universitätsprofessorin ernannt worden. Von ihr liegen zahlreiche Publikationen zu Migration und Umgang mit Fremdheit vor.

Die Veranstaltung wird gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

 

 

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Tel.: 04131-759950, Email: info(at)ol-lg.de

 

 


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