Sprach - Klang. Klang - Sprache

Do, 24. April 2014, 19:00 Uhr

Veranstaltung im Rahmen der Reihe "Neue Musik" im Museum

Prof. Hemut W. Erdmann

 

Eintritt 9,- € / 6,- €

 

 

Lesung - Michael Purrucker


Flöten & Live-Elektronik - Helmut W. Erdmann

 

 

 

 

 

 

 

Thomas Bernhard

eine Erinnerung anlässlich des 25. Todestages

 

Auch 25 Jahre nach seinem Tod zählt Thomas Bernhard zur dichterischen Avantgarde. Das ist ungewöhnlich. Eine Ursache dürfte seine hohe Musikalität sein. Sie hat ihn befähigt, einen Sprachrhythmus zu finden, der revolutionär ist. Dieser Rhythmus war und ist für unsere Ohren neu. Er hat auch heute nichts von seiner Faszination verloren. Einige Beispiele dieses Rhythmus' sollen zum Hören (oder sagen wir auch: zum "Klingen") gebracht werden.

 

Interpreten


Dr. Michael Purrucker
Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Bonn und Graz; wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Göttingen (Abteilung für internationales und ausländisches Wirtschaftsrecht); dort 1982 Promotion zum Dr. jur. (”Banken in der kartellrechtlichen Fusionskontrolle”); Referendariat in Göttingen, Braunschweig, Osterode/Harz, Hamburg und am OLG Celle. Seit 1984 Rechtsanwalt in Reinbek, seit 1987 Notar und Fachanwalt für Arbeitsrecht, außerdem seit 2008 auch Fachanwalt für Erbrecht.


Bewunderer und Anhänger des Werkes von Thomas Bernhard seit Jugend an. Mitglied der Internationalen Thomas-Bernhard-Gesellschaft (ITBG) seit ihrer Gründung. Dr. Michael Purrucker ist ein Freund und Kenner schöngeistiger Literatur, regelmäßiger Rezitator.

 

Helmut W. Erdmann
1947 in Emden geboren. Studium in Braunschweig (Orchesterdiplom) und Hamburg (Flöte bei K. Zöller, Komposition bei D. de la Motte, Elektronische Musik bei W. Krützfeldt). 1971 Musiklehrerprüfung.

Seit 1970 Lehrtätigkeit an der Musikschule Lüneburg (Flöte, Leiter des Ensembles Neue Musik Lüneburg); seit 1972 Lehrbeauftragter an der Leuphana Universität Lüneburg (von 1985 bis 1989 auch an der Universität Göttingen).

Seit 1992 Professor für Komposition / Live-Elektronik an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.

Seit 1976 Dozent, Referent und Kursleiter auf überregionalen und internationalen Tagungen und Kongressen.

Seit 1971 rege solistische Tätigkeit, vor allem mit dem 1971 gegründeten Varius-Ensemble (Hamburg)

Seit 1980 außerdem Mitglied des Ensemble Musica Viva (Bayreuth) und seit 1991 Mitglied des Michael Sell Ensembles (Frankfurt). Anreger neuer Kompositionen für Flöte solo und Kammermusik mit Flöte.

Seit 1975 Künstlerischer Leiter der Veranstaltungsreihe Neue Musik in Lüneburg, seit 1977 außerdem Leiter des Fortbildungszentrums für Neue Musik Lüneburg.

 

Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Stipendiat der Deutschen Akademie Villa Massimo (Rom), der Cite Internationale des Arts (Paris), der Stanford University California, (USA), 1980 Niedersächsisches Nachwuchsstipendium, 1983 Verleihung des Bach-Preis-Stipendiums der Stadt Hamburg; 1985 Stipendiat der Casa Baldi (Olevano/Rom) und der Cite Internationale des Arts (Paris) - zweiter Paris-Aufenthalt, 1988 und 1989 Gast im Atelierhaus Worpswede; 1990 Niedersächsisches Künstlerstipendium und 1991 Kulturpreis des Landkreises Lüneburg; 1996/97 Jahresstipendium des Landes Niedersachsen.

Seit 1998 Präsident der Europäischen Konferenz der Veranstalter Neuer Musik (ECPNM).

Seit 2006 Präsidiumsmitglied des ECF (European Composer´s Forum).

Seit 2007 Vorstandsmitglied des Deutschen Komponistenverbandes so wie der ECSA (European Composers and Songwriters Alliance).

Seit 2008 Mitglied der „Platform of Cultural and Creative Industries der EU-Commission for Education and Culture“ in Brüssel.

Seit 2009 Vorsitzender des Deutschen Komponistenverbandes, Landesverband Norddeutschland, so wie Mitglied in den Fachausschüssen „Bildung“ und „Europa“ des Deutschen Kulturrates; außerdem seit Oktober 2009 Vizepräsident des ECF´s. 2010 Berufung in das „Kompetenznetzwerk Europäische Kulturpolitik“ des Deutschen Kulturrates.

 

Die kompositorischen Arbeiten (ca. 200 Werke) umfassen alle Gattungen, einschließlich elektronischer und live-elektronischer Werke, Konzerte und Rundfunkproduktionen mit eigenen Werken in der Bundesrepublik Deutschland, in Europa, Japan und in den USA.

 

Wer war Thomas Bernhard?

Ein großer Einsamer oder ein geselliger Eigenbrötler, ein Bauern- und Heimatdichter oder ein Bohemien und Großstadtflaneur, ein Pessimist oder ein Optimist, ein düsterer oder ein heiterer Autor?

 

Wer Thomas Bernhard ist bzw. war, diese Frage haben Leser und Literaturwissenschaftler seit über drei Jahrzehnten immer wieder aufs Neue gestellt, ohne eine befriedigende Antwort zu finden. Journalisten zeichneten das skurrile Bild eines wunderlichen Eremiten, der ungebetenen Besuchern seines festungsähnlichen Bauernhofes die Finger am Tor ein-quetschte.

 

Politiker erklärten ihn zum Fall für die Wissenschaft - und nicht nur für die Literaturwissenschaft.

Feministische Publizistinnen klagten an ihm das Paradebeispiel des frauenfeindlichen Patriarchen an. - Kaum ein anderer zeitgenössischer Schriftsteller hat so widersprüchliche Meinungen und so eklatante Fehlurteile provoziert wie Thomas Bernhard.

Als der "Frost" erschienen ist, hat man auf der einen Seite geschrieben, es ist das großartigste Buch, das es gibt, und auf der anderen, es ist ein Scheißdreck. Das hat mich immer begleitet. Das war nie anders.

 

Thomas Bernhard

(geb. am 9. Februar 1931 in Heerlen/Holland, gestorben am 12. Februar 1989 in Gmunden/Oberösterreich) ist einer der bekanntesten und literarisch einflussreichsten österreichischen Schriftsteller.

 

Er hat als Autor von Gedichten, Erzählungen, Romanen und Theaterstücken ein Gesamtwerk geschaffen, das zu den bedeutendsten schriftstellerischen Leistungen des 20. Jahrhunderts zählt. Nach wie vor und über den deutschsprachigen Raum hinaus vermag Bernhards Werk sowohl eine nachhaltige Resonanz beim Publikum als auch eine immer wieder kontrovers geführte wissenschaftliche Auseinandersetzung hervorrufen.

Seine Kindheit verbrachte er im salzburgisch-südbayerischen Raum. Die prägende Persönlichkeit jener Jahre war sein Großvater mütterlicherseits, der Schriftsteller Johannes Freumbichler (1881-1949). 1947 beendete Thomas Bernhard vorzeitig seine Schulausbildung an einem Salzburger Gymnasium und begann eine Kaufmannslehre. Lebensgefährlich an Lungentuberkulose erkrankt, wurde er im Alter von 16 Jahren im Zuge verschiedener Klinikaufenthalte mit Sterben und Tod konfrontiert. Die aus dieser Zeit erwachsene Beziehung Bernhards zu Hedwig Stavianicek bestand bis zu deren Tod im Jahre 1984.

 

Von 1955 bis 1957 studierte Bernhard am Salzburger Mozarteum Dramaturgie und Schauspielkunst; in den Jahren zuvor hatte er bereits begonnen, Gesangunterricht zu nehmen.

1963 gelang ihm nach der Veröffentlichung mehrerer Lyrikbände mit dem Roman Frost der literarische Durchbruch.

In rascher Folge erschienen zahlreiche weitere Romane und Erzählungen: Amras (1964), Verstörung (1967), Das Kalkwerk (1970), Korrektur (1975), Der Untergeher (1983), Alte Meister (1985) und Auslöschung (1986).

Ab 1970 wurde Bernhard auch zu einem der erfolgreichsten deutschsprachigen Dramatiker; insgesamt achtzehn Theaterstücke wurden uraufgeführt.

Zwischen 1975 und 1982 veröffentlichte Thomas Bernhard fünf autobiographische Erzählungen: Die Ursache (1975), Der Keller (1976), Der Atem (1978), Die Kälte (1981) und Ein Kind (1982).

 

Öffentliche Anerkennung wurde ihm unter anderem mit der Verleihung des Georg-Büchner-Preises (1970), des Premio Mondello (1983) und des Prix Medicis (1988) zuteil. Wiederholt gehörten zum Auftreten des streitbaren Autors jedoch heftige Auseinandersetzungen um seine Arbeiten, etwa die spektakuläre Beschlagnahmung des Romans Holzfällen (1984) oder die Aufregung um Bernhards letztes Theaterstück Heldenplatz (1988).

 

 

 


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