Stückgut - unter der Oberfläche: Loch Ness, Hort der Kryptiden

Do, 19. April 2012 - 19:00 Uhr (Einlass ab 18:30 Uhr)

Bildende Kunst und Neue Musik: Konzert im Rahmen der Reihe "Tradition und Fortschritt. Neue Musik im Museum"

Andreas Peschka

Andreas Peschka

 

 

Eintritt: 9,00 Euro / erm. 6,00 Euro

 

Ist in Arbeit! Deshalb ist der Titel oben erst noch der Arbeitstitel! Titel und Aufführung müssen zum 19.4. fertig sein. Dann nämlich soll diese Performance in der Reihe "Neue Musik im Museum" der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Das Konzept hat schon seinen Anpack, oder genauer, mehrere davon (Dinge aus meinem eigenen oder dem Fundus des Museums), die Details sind noch ungeklärt... soweit es um Klärung überhaupt gehen kann.

Eine Grundidee kann ich auch schon geben: Ich gehe von der undurchdringlichen Undurchsichtigkeit aller Gegenstände (auch übrigens der durchsichtigen) aus. Was sich unter der Oberfläche tut, was dort sich finden ließe, bleibt geheimnisvoll und also frei und brisant, was sicherlich ein Aspekt ist, den man produktiv vorantreiben kann: Prof. Erdmann und ich, werden uns dran machen:

 


Andreas Peschka, Künstler/Performer und Helmut W. Erdmann, Komponist und Flötist
in bewährter Interaktion.


 

Biographische Informationen zu den Künstlern:

 

Andreas Peschka geopoet

Transphysikalische Improvisation

Seit 1981 Freier Künstler: Projekte, Konzepte, Expeditionen, Vorträge, Performances, Bildobjekte, Installationen, Ausstellungen, Texte, Kunstbücher, Kunstphotographien.Mir gefallen Komplexitäten, Dickichte, Schwärme, Areale, in denen man den Überblick verliert – "Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust", "Was!? Nur so wenige!" - Identität ist mir nur als Gewusel von Unterschieden vorstellbar, split brain in tausend Stücke.

Seit vielen Jahren lasse ich mich auf Realitäten ein, die mir von der Naturwissenschaft eröffnet werden. Nicht das diese Realitäten nicht schon zuvor und überhaupt ohne diese Wissenschaft vorhanden wären - schon ihr Name bezieht die Naturwissenschaft auf die unabhängig von ihr immer schon vorhergehende Natur. Und natürlich kann sich jeder direkt auf die Natur beziehen. Künstler tun das ohnehin. Und ich auch. Was mich dennoch in die Nähe von unterschiedlichen Naturwissenschaften lockt, ist das schöne Gefühl subjektiver Freiheit, das mich jedesmal wieder hinreißt, immer wieder wie die Motte um ein Fachgebiet oder ein wissenschaftliches Phänomen kreisen läßt, welches das nackte, kalte Licht der überheißen Flamme ausstrahlt, die von all diesen Wissenschaftlern erzeugt wird. Es ist sozusagen ein Licht der Enthaltung, welches von ihnen ausgeht. In einer heldenhaften, gleichwohl längst zur Routine gewordenen Anstrengung tun die Forscher alles, um sich selbst aus dem Gang ihrer Erkenntnisgewinnung herauszuhalten. Subjektivität hat in ihrem objektivierenden Bemühen allenfalls unbewußten, zutiefst verborgenen Einfluß. Subjektivität ist Verschmutzung. Subjektivität verbirgt hinter ihrer schleimigen Vordringlichkeit das Tatsächliche und Gültige des vom Wissenschaftler ans Licht der Wirklichkeit geförderten Dinges. Sozusagen putzt der Wissenschaftler sich, und nicht nur sich, sondern tendenziell jede an seinem Gegenstand haftende Subjektivitätsspur aus dem Bild, das er malt. Sozusagen malt er ausschließlich weiße Bilder.

Die "Weißen Realitäten" der Wissenschaft aber sind wegen ihrer offenen Leere wunderbar für das subjektive Projektionsvermögen von jedermann zur Verfügung. Und weil ich wie die meisten Künstler auf der Suche nach aufnahmefähigen Orten bin, Arealen der Realität, die nicht vorbelastet scheinen, wo das eigene Pioniervergnügen das Gefühl neuer Freiheit genießen und nutzen kann, liebe ich den eifrigen Ausstoß an entsubjektiviertem Material, das von den Wissenschaften erzeugt wird.

 

Helmut W. Erdmann

1947 in Emden geboren.

Studium in Braunschweig (Orchesterdiplom) und Hamburg (Flöte bei K. Zöller, Komposition bei D. de la Motte, Elektronische Musik bei W. Krützfeldt). 1971 Musiklehrerprüfung.

Seit 1971 Lehrtätigkeit an der Musikschule Lüneburg (Flöte, Leiter des Ensembles Neue Musik Lüneburg); Lehrbeauftragter an der Leuphana Universität Lüneburg, seit 1985 an der Universität Göttingen. Seit 1992 Professor für Komposition/Live-Elektronik an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Seit 1976 Dozent, Referent und Kursleiter auf überregionalen und internationalen Tagungen und Kongressen.

Seit 1971 rege solistische Tätigkeit, vor allem mit dem 1971 gegründeten Varius-Ensemble (Hamburg). 

Seit 1980 außerdem Mitglied des Ensemble Musica Viva (Bayreuth) und seit 1991 Mitglied des Michael Sell Ensembles (Frankfurt). Anreger neuer Kompositionen für Flöte solo und Kammermusik mit Flöte.

Seit 1975 Künstlerischer Leiter der Veranstaltungsreihe Neue Musik in Lüneburg, seit 1977 außerdem Leiter des Fortbildungszentrums für Neue Musik Lüneburg.

Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Stipendiat der Deutschen Akademie Villa Massimo (Rom), der Cite Internationale des Arts (Paris), der Stanford University California, (USA), 1980 Niedersächsisches Nachwuchsstipendium, 1983 Verleihung des Bach-Preis-Stipendiums der Stadt Hamburg; 1985 Stipendiat der Casa Baldi (Olevano/Rom) und der Cite Internationale des Arts (Paris) - zweiter Paris-Aufenthalt, 1988 und 1989 Gast im Atelierhaus Worpswede; 1990 Niedersächsisches Künstlerstipendium und 1991 Kulturpreis des Landkreises Lüneburg; 1996/97 Jahresstipendium des Landes Niedersachsen.

Seit 1998 Präsident der Europäischen Konferenz der Veranstalter Neuer Musik (ECPNM). Seit 2006 Präsidiumsmitglied des ECF (European Composer´s Forum).

Seit 2007 Vorstandsmitglied des Deutschen Komponistenverbandes sowie der ECSA (European Composers and Songwriters Alliance).

Seit 2008 Mitglied der "Platform of Cultural and Creative Industries der EU-Commission for Education and Culture" in Brüssel.

Seit 2009 Vorsitzender des Deutschen Komponistenverbandes, Landesverband Norddeutschland, sowie Mitglied in den Fachausschüssen "Bildung" und "Europa" des Deutschen Kulturrates; außerdem seit Oktober 2009 Vizepräsident des ECF´s.

Die kompositorischen Arbeiten (ca. 200 Werke) umfassen alle Gattungen, einschließlich elektronischer und live-elektronischer Werke, Konzerte und Rundfunkproduktionen mit eigenen Werken in der Bundesrepublik Deutschland, in Europa, Japan und in den USA.

 


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