Luftkrieg und Literatur
Züricher Vorlesungen
Musik: Helmut W. Erdmann
Lesung: Michael Purrucker
Flöten & Live-Elektronik: Helmut W. Erdmann
Eintritt: 9,- / 6,- €
Als W. G. Sebald im Herbst 1997 seine Thesen zu Luftkrieg und Literatur an der Züricher Universität vortrug, war das Echo unerhört. Sebald sprach über "die Unfähigkeit einer ganzen Generation deutscher Autoren, das, was sie gesehen hatten, aufzuzeichnen und einzubringen in unser Gedächtnis". Wichtiger als die Schilderung der realen Verhältnisse sei ihnen die Wiederherstellung ihres eigenen Selbstverständnisses gewesen.
W. G. Sebald, geboren 1944 in Wertach im Allgäu, lebte seit 1970 im ostenglischen Norwich, wo er als Dozent für Neuere Deutsche Literatur an der Universität lehrte. Er starb 2001 bei einem Autounfall. Im Fischer Taschenbuch Verlag liegen vor die Prosabände "Schwindel. Gefühle", "Die Ausgewanderten", "Die Ringe des Saturn" und "Austerlitz" sowie der Nachlassband "Campo Santo"; weiterhin das 'Elementargedicht' "Nach der Natur", die Essaybände "Logis in einem Landhaus" und "Luftkrieg und Literatur" sowie die beiden Bände zur österreichischen Literatur "Unheimliche Heimat" und "Die Beschreibung des Unglücks". Über W. G. Sebald und sein Schreiben gibt Auskunft der Band "'Auf ungeheuer dünnem Eis.' Gespräche 1971 bis 2001". Literaturpreise und Auszeichnungen Sebalds Werke wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Möricke-Preis, dem Heinrich-Böll-Preis und dem Joseph-Breitbach-Preis.
Interpreten
Dr. Michael Purrucker
Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten Bonn und Graz; wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität Göttingen (Abteilung für internationales und ausländisches Wirtschaftsrecht); dort 1982 Promotion zum Dr. jur. ("Banken in der kartellrechtlichen Fusionskontrolle"); Referendariat in Göttingen, Braunschweig, Osterode/Harz, Hamburg und am OLG Celle. Seit 1984 Rechtsanwalt in Reinbek, seit 1987 Notar und Fachanwalt für Arbeitsrecht außerdem seit 2008 auch Fachanwalt für Erbrecht. Dr. Michael Purrucker ist ein Freund und Kenner schöngeistiger Literatur und regelmäßiger Rezitator.
Helmut W. Erdmann
1947 in Emden geboren. Studium in Braunschweig (Orchesterdiplom) und Hamburg (Flöte bei K. Zöller, Komposition bei D. de la Motte, Elektronische Musik bei W. Krützfeldt). 1971 Musiklehrerprüfung. Seit 1970 Lehrtätigkeit an der Musikschule Lüneburg (Flöte, Leiter des Ensembles Neue Musik Lüneburg); seit 1972 Lehrbeauftragter an der Leuphana Universität Lüneburg (von 1985 bis 1989 auch an der Universität Göttingen). Seit 1992 Professor für Komposition/Live-Elektronik an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Seit 1976 Dozent, Referent und Kursleiter auf überregionalen und internationalen Tagungen und Kongressen. Seit 1971 rege solistische Tätigkeit, vor allem mit dem 1971 gegründeten Varius-Ensemble (Hamburg) Seit 1980 außerdem Mitglied des Ensemble Musica Viva (Bayreuth) und seit 1991 Mitglied des Michael Sell Ensembles (Frankfurt). Anreger neuer Kompositionen für Flöte solo und Kammermusik mit Flöte. Seit 1975 Künstlerischer Leiter der Veranstaltungsreihe Neue Musik in Lüneburg, seit 1977 außerdem Leiter des Fortbildungszentrums für Neue Musik Lüneburg. Zahlreiche Auszeichnungen, u. a. Stipendiat der Deutschen Akademie Villa Massimo (Rom), der Cite Internationale des Arts (Paris), der Stanford University California, (USA), 1980 Niedersächsisches Nachwuchsstipendium, 1983 Verleihung des Bach-Preis-Stipendiums der Stadt Hamburg; 1985 Stipendiat der Casa Baldi (Olevano/Rom) und der Cite Internationale des Arts (Paris) - zweiter Paris-Aufenthalt, 1988 und 1989 Gast im Atelierhaus Worpswede; 1990 Niedersächsisches Künstlerstipendium und 1991 Kulturpreis des Landkreises Lüneburg; 1996/97 Jahresstipendium des Landes Niedersachsen. Seit 1998 Präsident der Europäischen Konferenz der Veranstalter Neuer Musik (ECPNM). Seit 2006 Präsidiumsmitglied des ECF (European Composer´s Forum). Seit 2007 Vorstands-mitglied des Deutschen Komponistenverbandes sowie der ECSA (European Composers and Songwriters Alliance). Seit 2008 Mitglied der "Platform of Cultural and Creative Industries der EU-Commission for Education and Culture" in Brüssel. Seit 2009 Vorsitzender des Deutschen Komponistenverbandes, Landesverband Norddeutschland, sowie Mitglied in den Fachausschüssen "Bildung" und "Europa" des Deutschen Kulturrates; außerdem seit Oktober 2009 Vizepräsident des ECF´s. 2010 Berufung in das "Kompetenznetzwerk Europäische Kulturpolitik" des Deutschen Kulturrates. Die kompositorischen Arbeiten (ca. 200 Werke) umfassen alle Gattungen, einschließlich elektronischer und live-elektronischer Werke, Konzerte und Rundfunkproduktionen mit eigenen Werken in der Bundesrepublik Deutschland, in Europa, Japan und in den USA.