Kaliningrad: eine russische Stadt mit deutscher Seele

Di, 1. März 2011 - 14:30 Uhr

Vortrag mit Bildern von Dr. Christoph Hinkelmann

Leitspruch im Eingang zum Königsberger Dom in Kaliningrad, September 2010. Foto: C. Hinkelmann

Leitspruch im Eingang zum Königsberger Dom in Kaliningrad, September 2010. Foto: C. Hinkelmann

 

Eintritt: 5,- Euro, inkl. Kaffee, Tee und Gebäck

 

Vortrag mit Bildern von Dr. Christoph Hinkelmann

 

Als die Rote Armee am 10. April 1945 Königsberg einnahm, bestand die Innenstadt fast nur aus Ruinen. Die Sowjetunion übernahm die Stadt und ihr Umland, nannte sie ab 1946 Kaliningrad und siedelte bis 1948 die letzten verbliebenen Deutschen aus. Nirgendwo senkte sich der Eiserne Vorhang des Kalten Krieges so tief und fest über ein Gebiet des Ostblocks wie im früheren nördlichen Ostpreußen, kaum eine Nachricht oder ein Bild drang heraus.

 

Als nach 1990 die ersten Heimatvertriebenen nach Spuren ihrer Kindheit und Jugendzeit suchten, wurden sie oft enttäuscht und nur selten fündig. Auf den Ruinen der Innenstadt war eine moderne sowjetische Stadt errichtet worden. Doch längst nicht alle Erinnerungen an die deutsche Vergangenheit waren verschwunden, bis heute haben kleine Gegenstände und Hinweise überdauert. Seitdem die russischen Bewohner sich offen mit der Königsberger Geschichte beschäftigen dürfen, ist ein völlig neues Selbstverständnis entstanden. Die Kaliningrader identifizieren sich mit ihrer Stadt, die sie vielfach KENIG nennen und nehmen die Geschichte Königsbergs als ihre eigene Vergangenheit wahr. Bei zwei dienstlichen Aufenthalten 2010 konnte der Referent zahlreiche Hinweise auf die deutsche Seele der heute russischen Stadt bemerken.


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