Eintritt: frei
Im 20. Jahrhundert hat Lettland etwa die Hälfte des Kulturerbes verloren. Die Revolution 1905, die beiden Weltkriege, die Güterenteignung 1920 und die Sowjetzeit führten zur direkten Zerstörung oder Verwahrlosung von Hunderten von Herrenhäusern.
Auch nach der Wende 1991 konnten für die Gutshäuser nur schwer eine adäquate Nutzung gefunden werden. Einige dienen als Museum, andere haben eine Verwendung als Hotel gefunden oder wurden privat restauriert.
Heute gilt auf dem Lande die Schule noch immer als die beste Nutzung. Viele Gebäude sind mit Hilfe der EU gut saniert worden, allerdings schließen aktuell viele kleine Landschulen. Dies kann die Gebäude ebenso gefährden wie in anderen Fällen, die als Kapitalanlage gekauft wurden, aber nun leer stehen.
Mittels zahlreicher Bilder stellt dieser wohl beste Kenner der Kunst- und Architekturgeschichte der lettischen Herrenhäuser deren heutige Situation vor und führt in die denkmalpflegerischen Überlegungen zu den Häusern ein.
Imants Lancmanis, Direktor des Schlossmuseum Ruhenthal / Rundāle hat Kunstgeschichte studiert und ist Maler, Restaurator und Autor vieler Werke zur Kunstgeschichte Lettlands.
Der Beitrag ist Teil der wissenschaftlichen Vortragsreihe im Rahmen der Ausstellung "Glanz und Elend. Mythos und Wirklichkeit der Herrenhäuser im Baltikum", die noch bis 14. April 2013 im Ostpreußischen Landesmuseum gezeigt wird.