Eintritt: 4,- Euro
Die Ermitage in St. Petersburg, eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt, feiert 2014 ihren 250. Geburtstag. Bis zum Ende der russischen Monarchie war die Kaiserliche Ermitage der „Museumsflügel“ des Winterpalastes, sie gehörte zum Hof. Nach der Oktoberrevolution 1917 wurde sie verstaatlicht und um enteignete Privatsammlungen erweitert. Heute hat sie den Status eines "besonders wertvollen Objektes des nationalen Erbes der Völker der Russländischen Föderation". Doch die Ermitage ist nicht nur Museum. Sie ist auch ein großes Forschungsinstitut und ein wichtiges Zentrum der Erwachsenenbildung in St. Petersburg. Sie besitzt ein Theater, ein Orchester und eine Musikakademie, einen Verlag, eine Zeitschrift und ein Observatorium.
Die Geschichte der Ermitage beginnt in Berlin. Katharina die Große hat 1764 bei dem Berliner Kaufmann Johann Ernst Gotzkowsky 225 Gemälde gekauft, die den Grundstock für die berühmte Gemäldegalerie bildeten. Auch später haben die Deutschen wesentlich dazu beigetragen, dass aus den kaiserlichen Sammlungen ein Museum von Weltgeltung wurde. Bis 1917 waren die Ermitage-Mitarbeiter fast zur Hälfte Petersburger Deutsche, Deutschbalten aus den Ostseeprovinzen des Reiches und Einwanderer aus den deutschen Kleinstaaten. Sie waren als Restauratoren, Kustoden, Abteilungsleiter und Berater tätig. Und wahrscheinlich verdanken die Kunsthistoriker einem von ihnen den Begriff der "Petersburger Hängung", also einer wandfüllenden Bilderhängung Rahmen an Rahmen.
Die Referentin, Dr. Marianna Butenschön, stellt die wechselvolle Geschichte der Ermitage dar, wirft aber auch einen Blick hinter die Kulissen des berühmten Museums an der Newa.
Dr. Marianna Butenschön wurde 1943 in Rotenburg geboren. Sie studierte Osteuropäische Geschichte, Slawistik und politische Wissenschaften in Kiel, Marburg und Paris, promovierte über das Russlandbild der Franzosen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und war Spiegel-Redakteurin, ZEIT-Mitarbeiterin und freie Mitarbeiterin des ARD-Hörfunks. Die Autorin lebt in Hamburg. Ihre wichtigsten Bücher: "Estland, Lettland und Litauen. Das Baltikum auf dem langen Weg in die Freiheit", "Litauen", "Ein Zaubertempel für die Musen. Die Ermitage in St. Petersburg" und "Die Preußin auf dem Zarenthron. Alexandra Kaiserin von Russland".
Eine Veranstaltung des Kulturreferats