Eintritt 5,- Euro (inkl. Kaffee, Tee und Gebäck)
Vier Jahrzehnte lang war das nördliche Ostpreußen ein geschlossener Militärbezirk, in dem die Zerstörungen auch nach 1945 weiter gingen. Seit der Öffnung ab 1991 erlebte auch die russische Oblast Kaliningrad eine Wiederbelebung, die zu beiderseitigen Reisemöglichkeiten und 2005 zur "750-Jahrfeier von Königsberg-Kaliningrad" führte. Nicht nur die ehemalige ostpreußische Hauptstadt, auch entlegene Orte wie Tapiau/Gvardejsk oder Labiau/Polessk - ehemals wichtige Markt- und Handelsorte - lohnen einen erneuten Besuch und den Vergleich von Bildern, Texten und lange Zeit verborgenen Stimmen. Sie stehen im Mittelpunkt des Vortrags - bekannte literarische Zeugnisse von Johannes Bobrowski, Joachim Ringelnatz und Arno Surminski, aber ebenso Annäherungen an Hannah Arendt von Karl Schlögel und die Erinnerungen von Michael Wieck oder Hans Jochanan Winter aus Jerusalem, der im August 1933 von Königsberg nach Palästina auswanderte.
Konrad Singer, 1950 als Kind ostpreußischer Eltern in der Lüneburger Heide geboren, studierte Geschichte, Germanistik, Slawistik. Er kennt das Land von mehreren Reisen in die Region seit 2009.