Eintritt: 4,- Euro
Drei Länder und nahezu tausend Kilometer bewältigt die Memel zwischen ihrer Quelle und ihrer Mündung im ehemaligen Ostpreußen. Für die einen ist sie das Symbol einer unter-gegangenen Geschichtslandschaft - der Strom Ostpreußens. Für andere symbolisiert sie das Zusammenleben von Deutschen und Litauern, Polen und Weißrussen, Russen und Juden in der Zeit vor den großen Verfolgungen des 20. Jahrhunderts: Die Memel hat mit ihrer multikulturellen Vergangenheit weite Teile Europas bis in unsere Zeit geprägt.
Die Menschen an diesem 937 Kilometer langen Strom, der bei Minsk entspringt und ins Kurische Haff mündet, wissen, dass die Memel nur als europäischer Fluss eine Zukunft hat. Dazu gehört auch die kulturelle und wirtschaftliche Überwindung von Grenzen. Gleich zweimal verläuft an der Memel die Außengrenze der Europäischen Union.
Uwe Rada hat der Geschichte und Gegenwart der Memel nachgespürt. Sein Buch handelt von der Königin Luise und Napoleon, vom Großfürstentum Litauen und dem Memelland, vom letzten europäischen Urwald und der Schönheit der Kurischen Nehrung.
Uwe Rada, geboren 1963, ist Redakteur der »taz« und Buchautor. Er lebt in Berlin. Für seine publizistische Arbeit hat er verschiedene Stipendien und Preise erhalten, unter anderem von der Robert-Bosch-Stiftung und dem Goethe-Institut. Er hat mehrere Bücher zur Geschichte Osteuropas veröffentlicht, zuletzt "Die Oder. Lebenslauf eines Flusses" (Siedler 2009).