Eintritt 5,- Euro (inklusive Kaffee, Tee und Gebäck)
Die Rominter Heide im östlichen Ostpreußen, heute im Schnittpunkt der Staatsgrenzen Polens und Litauens mit der russischen Exklave Königsberg/Kaliningrad gelegen und zwischen Polen und Russland aufgeteilt, ist ein Rest der ehemaligen "Großen Wildnis" am östlichen Rand des früheren Deutschordenslandes. Weitgehend ursprünglich geblieben, spielte die Jagd vor 1945 eine deutlich größere Rolle als die forstliche Nutzung des Waldgebiets. Kaiser Wilhelm II. begründete, indem er das Gebiet ab 1890 jährlich zur Hirschbrunft aufsuchte, einen Mythos, der bis 1945 bestehen blieb und bei Jägern in Deutschland bis heute nachwirkt.
Unabhängig davon haben sich seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion ganz eigene Entwicklungen in der Region ergeben. Trotz der nach wie vor hermetisch abgeschlossenen Grenze zwischen Polen und der russischen Exklave bemühen sich beide Staaten, das Waldgebiet der Rominter Heide als Einheit zu sehen, zu erhalten und naturverträglich touristisch zu nutzen. Die Michael Succow Stiftung zum Schutz der Natur, Greifswald, hat mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und in Zusammenarbeit mit Tourismusinformationszentralen in Kaliningrad und Goldap/Gołdap, Polen, ein Konzept für ein länderübergreifendes Großschutzgebiet ausgearbeitet, in dem naturverträglicher Tourismus, "Ökotourismus" entwickelt werden soll. Anderswo längst selten gewordene Tier- und Pflanzenarten können hier, z.T. regelmäßig, beobachtet werden. Für Naturinteressierte ist das Gebiet ein "hot spot", jedoch noch immer ein Geheimtipp. Aber auch für kulturgeschichtlich und historisch interessierte Besucher ist die Rominter Heide ein ebenso lohnendes Ziel. Einzigartige Farbaufnahmen um 1940 stehen exzellenten Fotos von heute gegenüber und lassen ahnen, warum das Gebiet bis heute eine solche Faszination ausübt.